Text und Fotos: Heidi Kundela
Letzten Samstag ist unsere Herbstsammlung 2025 «Velos und Kleider für Rumänien und die Ukraine» mit grossem Erfolg über die Runde gegangen—die 60. Sammlung seit Beginn! Das neue Sammel-Dispositiv hat sich bewährt: wegen der Baustelle beim Schulhaus musste der übliche Arbeitsplatz umgestaltet, und zum Schutz vor Regen alle Arbeitsplätze unter Dach gestellt werden! Aber wir hatten Glück: der Regen setzte erst gegen Ende hin ein! (Regen bedeutet für das OK und das Helferteam jeweils eine echte Herausforderung und viel Mehraufwand, denn gar nichts darf beim Verpacken nass werden, weil es sonst schimmlig wird).
Zudem waren 30 aufgestellte Helferinnen und Helfer am Werk, die zu einer guten Stimmung am Sammeltag beigetragen haben! Erfreulicherweise liessen sich, trotz vielen Absagen im Helferteam, dann doch noch neue, auch einige Junge, als HelferInnen finden, eingesprungen in letzter Minute!
Viele fleissige Hände, eingespielte Abläufe, Fragen, Antworten: ein kunterbuntes Treiben! Ein grosses Herzliches DANKE an euch Alle — ans Helferteam, aber auch an Sie/Euch, die so viel Material ins Riethüsli gebracht haben 😊
Mit so viel Material klappt es ja nur so reibungslos, wenn genügend Hände am Werk sein können — und das Packfieber ansteckend wirkt…..! und die Arbeitstische auf dem Platz zuvor gut aufgebaut und eingerichtet worden sind, und zudem die anfänglichen Anweisungen der Koordinatorin umgesetzt werden. «So ein gutes Gemeinschafts-Projekt!» meinte eine neue junge Helferin aus dem Quartier! In der Kaffeepause war Gelegenheit, mit den «Neuen» ins Gespräch zu kommen: Zusammengekommen ist am Samstag sehr viel Material — mehr als eine halbe Tonne. Das sind etwa 300 Kleidersäcke und etwa 80 Schachteln! — 32 Velos, auch sehr hochwertige — sehr, sehr viele Kleider, viele (gute!) Schuhe, viele Taschen, Rucksäcke, Spielzeug und viel Werkzeug.
Auch viel Haushaltsmaterial für «Elémir’s Roma-Projekt» ist verpackt worden. Elemir kann so seinen Secondhand-Laden mit einigen Frauen aus der Gegend wieder betreuen — und so indirekt einen wertvollen Beitrag leisten an sein Roma-Kita-Projekt. Einiges davon geht aber diesmal auch an die Binnenflüchtlinge, gerade weil in dieser schwierigen Zeit des Krieges es überall mangle an Haushaltsmaterial.
Neue Stricksachen hat wiederum Der Evangelische Frauenverein Gossau vorbeigebracht. Ebenfalls die Strickgruppe Gossau 3 Schachteln, welche alle direkt an Petér’s Sohn mitgegeben wurden —zum direkten Weiterleiten an Petér für Geflüchtete in seiner Kirchgemeinde, oder als Weihnachtsgeschenke an vom Krieg betroffene Menschen.
Petér Szeghlànik (unser Projektpartner in der Ukraine) wäre sehr gerne selbst zur Sammlung im Riethüsli gekommen, um uns wieder einmal aus erster Hand über die aktuelle Situation in seinem Kirchkreis zu erzählen. Aber die aktuelle Lage erlaubt es ihm nicht auszureisen, da sie ihm mit Verhaftung drohten bei der Rückkehr. So waren denn seine beiden Söhne (mit Freudinnen) am Samstag in die Schweiz nach St. Gallen gefahren, mit ihren Transportbussen plus Anhänger, der eine nach Rotmonten zur Sammlung, der andere (Petér Junior) zu uns ins Riethüsli. Gegen Mittag, als alles Material in die Anhänger und Busse verladen wurde, kam dann noch Robert, Bruder von Petér (seit Kriegsbeginn im Raum Ostschweiz für den HSiO tätig), und sein Schwiegersohn, mit einem weiteren Bus als Unterstützung dazu.
Es waren also 6 Personen aus der Ukraine am Verlad beteiligt. Während Robert danach sich Richtung Winterthur aufmachte, um das Material von seinem Anhänger auf unseren Sattelschlepper umzuladen, fuhren die 2 ungarischen Kleintransporter zurück ins Zwischenlager, an die Ukrainisch/Ungarische Grenze. Dort wurde das Material nochmals umgeladen, bis die Ware dann definitiv am Zielort ausgeladen wird, sei dies in Rumänien (Dorohoi) in den Velowerkstätten und Secondhand-Kleiderläden, oder in Petér’s Projekten in der Ukraine, wie z.B. die ELEMIR-Pakete, oder als Material für Binnenflüchtlinge, oder die Neu-Stricksachen.
Fredi Schleier, unser Logistiker, meint dazu: für uns fast unvorstellbar … aber in Rumänien/Ukraine zählen die Arbeitsstunden weniger als bei uns – ZEIT haben sie viel, was ihnen aber fehlt, ist das MATERIAL – und das haben wir im Überfluss! Auf der Rückreise hatten die 2 Söhne unglücklicherweise noch zwei Mal eine Reifenpanne in der Nacht, mussten auf einem Rastplatz bei Linz einen Zwischenstop einschalten und auf einen Ersatzreifen warten, wo Diebe noch versuchten, Fenster einzuschlagen und Material zu stehlen. Zum Glück aber sind sie mit kleinem Schaden davongekommen, und, mit etwas zeitlicher Verzögerung, gut zu Hause wieder angekommen. Danke diesen beiden mutigen Fahrern!
An Geldspenden sind beachtliche 2200 CHF zusammengekommen! Ganz herzlichen DANK an Euch BringerInnen, die unsere Empfehlung beachten, einen freiwilligen Beitrag an die sehr hohen Transportkosten zu leisten! So konnten wir an Petér’s Sohn gleich 550 CHF in bar mitgeben für die Transportkosten. Das restliche Geld wird aufgeteilt: weitere 1000 CHF über HSiO an Petér’s Projekte in der Ukraine. Und 650 CHF an den Hauspflegedienst in Dorohoi (Rumänien), für die Löhne der beiden Frauen, welche ältere einsame Menschen auf dem Land mit Holz, Lebensmitteln, Decken und warmen Kleidern versorgen.
Der Erfolg dieser Herbstsammlung motiviert uns, in diesem Sinne weiterzumachen, weiterhin zu Hause Dinge auf die Seite zu legen für die Frühlingssammlung 2026, und im Freundes-/Bekanntenkreis Reklame dafür zu machen!
Mit herzlichen Grüssen, bis zum Mai 2026, Heidi Kundela
VSO, Verein Selbsthilfeprojekte im Osten (Rumänien und Ukraine)
VSO als Partner von HSiO Chur, Wiederverwenden statt Entsorgen. hsio.ch






