4.05.2024

«Wir könnten gleich nochmals ein Haus füllen»

Riesiges Interesse für Wohnen im Alter Riethüsli: Alle 44 Wohnungen sind reserviert.

Als Logiscasa 2021 das Projekt Alterswohnen Riethüsli übernahm, wurde von Seiten des Quartiervereins eine Warteliste mit rund 100 Interessierten übergeben. Ob sich dereinst tatsächlich alle ernsthaft für eine Wohnung interessieren würden? Das war eine der offenen Fragen.

Erich Gmünder

Nun liegt die Antwort vor: «Ja, wir haben sehr viele Anmeldungen erhalten, auf jeden Fall mehr als genug», sagt Raffael Jakob, Vertreter der Weber Verwaltungen AG, die für die LOGISCASA die Erstvermietung und die Geschäftsführung besorgt.

Bonus für RiethüslerInnen

In erster Priorität wurden die Anmeldungen aus dem Riethüsli bearbeitet, und da hat Jakob gute Nachrichten: «Diese Woche schliessen wir die Liste ab, alle Interessenten aus dem Riethüsli konnten berücksichtigt werden, und der überaus grösste Teil erhielt die Wunschwohnungen.» Die Interessierten hatten das Wohnungsbuch erhalten, wo sämtliche Wohnungen mit Grundriss und genauer Lage aufgeführt sind, und konnten ihre Wünsche nach Priorität 1 bis 3 angeben.

Ab diesem Zeitpunkt werden nun die restlichen Vorreservationen abgearbeitet. In etwa zwei Wochen soll die ganze Reservation abgeschlossen sein.  Dabei müssen leider auch harte Entscheide getroffen werden. «Vereinzelt sind wir bereits gezwungen, Interessenten abzusagen.» Oder wie es Jakob etwas flapsig ausdrückt: «Wir könnten gleich nochmals ein Haus füllen.»

Aber grundsätzlich sei diese Arbeit etwas vom Schönsten: «Wir hatten Leute am Telefon, die sich bereits vor 7 oder mehr Jahren in die Liste eingetragen hatten und nun mit grosser Freude reagierten. Sie seien wie auf Nadeln gesessen, ob es doch noch klappen würde, erzählten sie uns am Telefon.»

Bald steht die erste Musterwohnung bereit

Noch im Sommer sollen alle, welche eine Wohnung reserviert haben, auf die Baustelle eingeladen werden und sich im Rohbau, genau dort, wo später ihre Wohnung gebaut wird, einen Eindruck von der Lage und Aussicht verschaffen können. Zudem soll bereits eine Musterwohnung zur Verfügung stehen, um sich einen Eindruck von der Materialisierung zu verschaffen. Aufgrund dieser Besichtigung und entsprechender Absichtserklärung erfolgt dann die definitive Zuteilung und der Mietvertrag wird aufgesetzt. Dies wird im Herbst der Fall sein.

Im Frühjahr 2025 werden die ersten Mieterinnen und Mieter einziehen.

Vor allem 2,5-Zimmer-Wohnungen gefragt

Insgesamt sind es 44 Wohnungen, die zu vergeben sind, elf davon sprich genau ein Viertel 3,5-Zimmer-Wohnungen, die restlichen 33 sind 2,5-Zimmer-Wohnungen. Alle mit Balkon auf die Demutstrasse.

Laut Raffael Jakob liegt man mit diesem Angebot genau richtig, sind doch vor allem die kleineren Wohnungen sehr gefragt, da es sich bei den Interessierten vorwiegend um Einzelhaushalte handelt. Die Mieten sind vergleichsweise günstig und ermöglichen es auch Personen, die auf Ergänzungsleistungen angewiesen sind, hier zu wohnen. Der Grund ist, dass es sich um genossenschaftliches Wohnen handelt, das heisst, die Bewirtschaftung erfolgt nicht gewinnorientiert, sondern auf der Basis der Kostenmiete.

Gemeinschaftsraum und Fitnessangebot eingeplant

Das Angebot soll sich jedoch deutlich von einer reinen Alterssiedlung unterscheiden. Seit längerem ist bekannt, dass den Bewohnerinnen und Bewohnern auch ein Gemeinschaftsraum für gesellige Aktivitäten zur Verfügung stehen wird. Zusätzlich wird auch für ihre Fitness gesorgt. Ein entsprechenden Sportangebot, das gegen Entgelt auch von Aussenstehenden genutzt werden kann, ist in Planung.

Hier geht es zum Rundgang durch den Rohbau mit Architekt Sascha Koller

Viel Holz

Der Rohbau des Alterswohnen Riethüsli steht – momentan wird das Dach über dem fünfstöckigen Gebäude isoliert. Architekt Sascha Koller führte uns durch den Neubau, der in den nächsten Wochen sein Kleid aus Holz erhält.

Die Fassadenteile werden in Wittenbach von der Firma Künzli Holzbau AG Davos vorgefertigt und mit fertig montierten Fenstern installiert.

Sascha Koller spricht in diesem Zusammenhang von einer hybriden Bauweise: das heisst, je nachdem kommen Beton, Backsteinmauerwerk oder Holzelemente zum Einsatz.

Im unteren Bereich, wo der Bau unter Terrain liegt, ist es Stahlbeton; ebenso wurden die Decken aus Gründen des Brandschutzes und Trittschalls in Stahlbeton gegossen. Die Wände zwischen den Wohnungen bestehen aus Mauerwerk, die Fassadenteile grossmehrheitlich  aus Holz. 

Die Wohnungen verteilen sich auf fünf Stockwerke in drei Flügeln; sie sind horizontal durch Laubengänge im hinteren Bereich und vertikal durch zwei Treppenhäuser und Liftanlagen erschlossen.