22.01.2020
Das neue Quartierschulhaus soll in fünf Jahren bezogen werden
Im Frühjahr geht die Vorlage an das Stadtparlament.
Gute Nachrichten fürs Riethüsli: Die Pläne für Sanierung und Ausbau des Primarschulhauses sind spruchreif.
Am Dienstag stellte der St. Galler Stadtrat seine Jahresziele für 2020 vor. Dabei gab es laut St. Galler Tagblatt auch eine wichtige Information zum zurückgestellten Schulhausprojekt im Riethüsli: Die Vorlage soll demnach bereits im Frühling dem Stadtparlament zur Behandlung zugehen. Und danach werde man alles daran setzen, das neue Schulhaus im Sommer 2025 beziehen zu können, versicherte Stadträtin Maria Pappa am Dienstag gegenüber den Medien.
Das Schulhausprojekt war 2013 aus finanziellen Gründen um fünf Jahre zurückgestellt worden. Ursprünglich plante das Hochbaumt, die Gebäude aufwendig zu sanieren. Doch als das Sanierungsprojekt vorlag, erschraken die Planen selber über die geschätzten Kosten von 26 Millionen Franken („Das Riethüsli schlägt Alarm“, Tagblatt vom 28. Februar 2013). Sie gingen über die Bücher und entschlossen sich, am alten Standort ein neues Schulhaus zu bauen. 2011 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, 71 Projekte wurden eingereicht.
2012 stand das Siegerprojekt fest, geplanter Baubeginn war 2016. In der Investitionsplanung waren dafür 33 Millionen budgetiert.
Die mit Spannung erwartete Präsentation der erstprämierten Wettbewerbsprojekte in der Hauptpost. 5.6.2012, Fotos: Erich Gmünder
Plötzlich sprach sich im Quartier herum, das Hochbauamt wolle das Sparpotenzial überprüfen und die Realisierung verzögere sich weiterhin. Auf entsprechende Befürchtungen des Elternforums aufgrund des schlechten Zustandes der Bauten aus dem Jahre 1967 beschwichtigte Stadtbaumeister Erol Doguoglu vorerst. Zwar werde an einer Kostenoptimierung gearbeitet, dafür benötige man rund ein halbes Jahr, der Zeitplan könne trotzdem eingehalten werden.
Auf dem Abstellgeleise
Ende November 2013 wurde jedoch bekannt, dass das Projekt „aufgrund der knapp gewordenen Stadtfinanzen“ (Tagblatt 8. September 2014) auf die lange Bank geschoben und fünf Jahre zurückgestellt werde. Und knapp fünf Jahre später – nach einer langen Zeit der Funkstille – kündigte Stadträtin Maria Papa an der HV 2018 des Quartiervereins an, dass die Planungsarbeiten noch im folgenden Jahr wieder aufgenommen würden, dämpfte aber laut Tagblatt die Erwartungen mit der Aussage, das neue Schulhaus sei „frühestens im Jahr 2026“ fertig gebaut…
Eng verknüpft mit dem Neubau ist das Schicksal der Tagesbetreuung. Dieser soll im gleichen Atemzug verwirklicht werden – so lange sollen die Kinder (nach der Schliessung der privaten Einrichtung) im Provisorium betreut werden, das die Stadt am 12. Februar vorstellen will (vgl. separater Bericht).
Der Jurybericht von 2012 mit dem Siegerprojekt
EG
Autor/in: Erich Gmünder | 22.01.2020 | 1 Kommentar | Tools:
Markus Weissert
29.01.2020 / 15:36 Uhr
Leider hat man eine naturnahe Gestaltung der ganzen Schulhausumgebung verpasst: eine breite Treppe mündet in einen grossflächig versiegelten Pausenplatz. Ein biodiverser grüner Saum würde nicht nur das Mikroklima verbessern und die Temperatur der Pausenfläche markant reduzieren, er würde auch gegen den Lärm und den Feinstaub von der Teufenerstrasse her nachhaltig schützen.
Grüne Pausenflächen bauen Stress ab und führen zu emotionalem Gleichgewicht; zudem verbessert der Blick aus dem Schulzimmer in den Grünraum auch das Aufmerksamkeits- und Leistungsvermögen.
Fazit: Ein über 10 Jahre altes Projekt vermag den heutigen Bedürfnissen und Erkenntnissen zu Gesundheit und Klima nicht mehr zu genügen und müsste zumindest von der Umgebungsgestaltung zwingend grundlegend überarbeitet werden. - Wird dem von der Stadt auch verantwortungsvoll Rechnung getragen? Ein entsprechendes Postulat wäre vor der Realisierung dringend zu fordern.