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24.02.2022

Die Dosieranlage kommt – das Riethüsli darf aufatmen

Ausserrhoder Regierungsrat genehmigt Pförtner Liebegg.

In diesem Bereich zwischen Liebegg und Lustmühle soll der Verkehr dosiert zurückgehalten werden, um das Riethüsli zu entlasten. Archivbild EG 2010

Der Ausserrhoder Regierungsrat hat das Bauprojekt und den Kredit für eine Dosieranlage vor der Liebegg genehmigt. Das Vorhaben resultiert aus einer mehrjährigen gemeinsamen Planung mit dem Kanton St.Gallen und der Stadt St.Gallen, wie  aus der Medienmitteilung von Appenzell Ausserrhoden hervorgeht.
 
Intelligente Steuerung

Mit einer klugen Steuerung von Lichtsignalanlagen und dem Einsatz von Dosieranlagen soll der Verkehr insbesondere während den Spitzenzeiten reguliert werden, um sicher und emissionsarm ins Zentrum zu fliessen. Weil die Einfallachse von Teufen her im Gegensatz zu anderen Einfallstrassen noch keine intelligente Steuerung aufweist und es in den Spitzenstunden zu langen Stausituationen kommt, ist vor der Örtlichkeit Liebegg eine neue Pförtneranlage geplant.

Der genaue Standort der Dosieranlage (Drosselstelle), zVg. AR

Kalkulierter Stau

Die Anlage besteht aus einer Aufweitung der Strasse, aus einer grossen Mittelinsel für die Lichtsignalanlage und einer intelligenten Steuerung. Der unvermeidbare Stau wird so ausserhalb des Siedlungsgebiets gelegt, wodurch die direkt an der Strasse lebende Wohnbevölkerung der Stadt St.Gallen und des Teufner Weilers Liebegg von Immissionen und anderen Nachteilen entlastet wird. Die mögliche Rückstaulänge darf sich dabei nicht über den Knoten Lustmühle ausdehnen. Mittels Detektoren wird sowohl der Stau im Siedlungsraum der Stadt St.Gallen wie auch im Rückstauraum zwischen Pförtner und dem Abzweiger Lustmühle überwacht.

Auch an Veloverkehr gedacht

Velofahrerinnen und -fahrer werden in beide Fahrtrichtungen auf dem Rad-/Gehweg von der Lustmühle bis zum Pförtner sicher an der Fahrzeugkolonne vorbeigeführt. Der Rad-/Gehweg soll dazu mittelfristig in einem separaten Projekt verbreitert werden, da er heute eher schmal ist. Beim Pförtner sollen die Velos wieder in den Verkehr integriert werden. Sie können sich dazu an der Anlage anmelden und erhalten ‚grün‘.

Der Stau im Riethüsli soll verringert werden. Archivbild EG 2020

Riethüsli wird entlastet 

Die Pförtneranlage bringt Vorteile für den Verkehrsfluss und für die Anwohnerinnen und Anwohner an der Teufenerstrasse. Auch die Gemeinden Teufen, Bühler und Gais sehen den Handlungsbedarf und unterstützen das Vorhaben.

Für die Postauto-Linie 180, die von Herisau über Hundwil und Stein zum Bahnhof St.Gallen führt, bleibt die Situation wie heute. Der Bus fährt mit dem Autoverkehr mit; eine Bus-Bevorzugung ist nicht möglich, dafür ist der Stauraum zu lang und zu wenig übersichtlich.

Neue Lösung für das Postauto

Ein Verbesserungsansatz wird jedoch bald getestet. Der Kanton hat die Absicht, auf den nächsten Fahrplanwechsel im Dezember 2022 versuchsweise Zusatzkurse zu den Spitzenstunden zu bestellen. Diese Kurse wenden von Herisau oder Waldstatt kommend in der Lustmühle. Dazu wird ein neuer Wendeplatz erstellt. Die Fahrgäste steigen alle in der Lustmühle auf die Appenzeller Bahnen um und sollen so ohne weitere Verzögerung im Stadtzentrum ankommen.

Auch St. Gallen beteiligt sich an den Kosten

Die gesamten Anlagekosten betragen gemäss detailliertem Kostenvoranschlag rund 2,39 Millionen Franken. Davon übernehmen auf der Basis der kantonalen Strassengesetze Stadt und Kanton St.Gallen rund 0,5 Millionen Franken und die Gemeinde Teufen rund 0,29 Millionen Franken. Der Nettokredit des Kantons Appenzell Ausserrhoden beträgt rund 1,6 Millionen Franken. Die finanzielle Unterstützung durch den Bund im Rahmen des Agglomerationsprogramms kann erst nach der Planauflage und der Krediterteilung beantragt werden. Der Kanton geht davon aus, dass sein Anteil wegen des erwarteten Bundesbeitrags auf rund 1,2 Millionen Franken sinken wird.

Im Sommer geht’s los

Die Bauarbeiten sind ab dem kommenden Sommer geplant. Das Testen der Steuerung wird im Anschluss einige Zeit in Anspruch nehmen, sodass die Inbetriebnahme noch nicht genau terminiert werden kann.

Der Regierungsrat ist überzeugt, dass zu einem attraktiven Wohnkanton ein funktionierender Verkehrsraum rund um das Agglomerationszentrum Stadt St.Gallen gehört. Die eigene Reisezeit auf den Zufahrtsachsen für die Arbeits-, Einkaufs- und Freizeitwege soll trotz hoher Verkehrsbelastung berechenbar bleiben. Das ist ein Mehrwert für die Bevölkerung, auch wenn die Wartezeit am Pförtner keine Freude bereitet.

Verkehrsproblematik gemeinsam anpacken

Wenn Bevölkerung und Mobilität weiterwachsen wie bisher, nehmen auch die Staus auf dem Strassennetz der Stadt St.Gallen laufend zu. Dieses Szenario soll mit Gegenmassnahmen verhindert werden; darin sind sich die Regierungen der beiden Kantone Appenzell Ausserrhoden und St.Gallen und der Stadt St.Gallen einig. Der Lebens- und Arbeitsort ‚Agglomeration St.Gallen‘ kann nur gemeinsam erfolgreich sein. Daher muss auch die Verkehrsproblematik gemeinsam angepackt werden. In diesem Rahmen werden auch die Interessen der Verkehrsteilnehmenden aus Appenzell Ausserrhoden wahrgenommen.

Mit einem intelligenten System zum Management des Verkehrs sollen alle einfallenden Strassenachsen ins Zentrum der Stadt St.Gallen bewirtschaftet werden. Dieses Verkehrsmanagement kann zwar die Verkehrsüberlastung nicht beseitigen, den Verkehrsfluss jedoch so verbessern, dass möglichst viel Verkehr in möglichst kurzer Zeit bewältigt werden kann. Mit einer klugen Steuerung von Lichtsignalanlagen und dem Einsatz von Dosieranlagen soll der Verkehr insbesondere während den Spitzenzeiten reguliert werden, um sicher und emissionsarm ins Zentrum zu fliessen. 

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2 Kommentare

  1. Egidio Mombelli (Ur-Riethüsler)

    26.02.2022 / 16:42 Uhr

    Nöd lugg loh gwönnt !

    (Kurt Furgler sel.)

    Antworten

  2. Göbbels Manfred und Rita

    26.02.2022 / 12:02 Uhr

    Dank allen Mitstreitern, besonders Beat Rütsche. Aufforderung an alle beteiligten Stellen und unseren Quartierverein: Nun muss alles unternommen werden, dass es im Sommer los geht und die Inbetriebnahme unbedingt im 2022 erfolgt.

    Antworten

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