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1.04.2020

«Dieser Einsprecher hat sich verrannt»

Leserbrief zum Artikel im St. Galler Tagblatt: «Der Rekurrent hat neuen Schnauf», Ausgabe vom 23. März 2020.

Der Einsprecher gegen das Projekt «Betreutes Wohnen» im Riethüsli hat sich mit seinem Widerstand verrannt. Seit 2014 wehrt er sich mit allen Mitteln gegen den Wunsch vieler Bewohnerinnen und Bewohner des Riethüsli nach einer solchen Einrichtung.

Es ist sein Recht, sich mit allen juristischen Mitteln zu wehren. Er hat wohl auch recht, wenn er behauptet und nachweisen kann, dass es im jahrelangen Verfahren Änderungen, Wendungen und gebrochene oder abgeänderte Versprechen gegeben hat. Man kann auch der Meinung sein, dass der geplante Bau nicht gerade ein architektonisches Bijou wird. Wenn der Einsprecher sich dann aber in der Tageszeitung verlauten lässt, «in dieses Alterssilo ohne Atmosphäre würde ich nie einziehen», ist das nur seine eigene Meinung. Er muss da ja auch nicht einziehen, er wohnt doch in Teufen.

In der ganzen Geschichte hat der Einsprecher offenbar nie an die Personen gedacht, die sich eine Altersinstitution im Quartier wünschen. Es soll eine Warteliste von 60 Parteien geben; das neue Haus wäre also auf Anhieb ausgebucht. Über ein Dutzend Interessenten musste wegen der unsäglichen Verzögerungen wegen der Einsprachen bereits wegziehen und muss nun ausserhalb des Quartiers den Lebensabend verbringen. Andere, die sich für diese Wohnmöglichkeit interessiert hätten, sind inzwischen gestorben.

Wenn die Christlichsoziale Wohnbaugenossenschaft (CWG) versucht, zusätzliche Wohnungen einzubauen, werden die einzelnen Mieten bezahlbarer, der Notker-Verein mit seinem Dienstleistungsangebot und die Spitex sind vor Ort, die Stadt hat das Korrekturgesuch bewilligt. Was spricht also noch gegen das Projekt? Will der Einsprecher wirklich als Verhinderer in einer wichtigen sozialen Frage in die Geschichte des Quartiers Riethüsli eingehen?

Fredi Hächler, St.Gallen

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