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2.02.2022

Der Ostschweiz geplatzter Olympiatraum in einem Kammer-Musical

"Theater Jetzt" zeigt in der Kellerbühne das Stück «Trainingslager».

Die Vorlage für das Theaterstück lieferte das Riethüsli. Es spielen Monika Romer, Sandro Schneebeli und Oliver Kühn. Foto: zVg.

Wie ticken die Ostschweizer? Und warum können’s die Thurgauer, Appenzeller und St.Galler im alles entscheidenden Moment nicht miteinander? Dieser und anderen Fragen geht das schräg-komische Kammer-Musical «Trainingslager» nach. Dafür spürt es der Geschichte eines real verbürgten Olympiastadions nach, das in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts im Tal der Demut geplant worden war.  

«Mir Oschtschwyzer müesstet emol allne so richtig bewiese, wer mir sind und wa mir chönt». Also planen Rudolf Emil Pfändler (Oliver Kühn) aus St.Gallen, Renate aus Langrickenbach und Josef und Josef aus Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden als Olympiakomitee ein Stadion. Ein real verbürgtes Vorhaben, stammt doch aus dem Jahre 1929 tatsächlich eine minutiös durchdachte Planzeichnung.

Als Standort geplant war das Tal der Demut – weswegen der Freudenberg kurzerhand gesprengt hätte werden sollen… Warum die gross angedachte Sache dann aber an kleinspurigen «Kantönligeistern» scheitern muss – davon handelt dieses Stück.

Als sich Rudolf Emil Pfändler schliesslich nach langwierigen Debatten erdreistet, alleine und als «leuchtendes Beispiel» auf einen Baum zu steigen und die akrobatische Feuerrolle» zu machen, fällt er tief. Sehr tief. Und auf den Kopf. Seither liegt er in seinem Bett und hat neben seiner Lampe (Sandro Schneebeli), der Frau Doktor (Monika Romer) nur noch sein Publikum zum Reden. Dabei dämmert es Pfändler langsam, wie es hat soweit kommen können.

Das Tal der Demut und sein geplatzter Olympiatraum in einem Kammer-Musical in der Kellerbühne am 17. / 18. / 19. Februar 2022 um 20 Uhr.

Info und Reservation über www.theaterjetzt.ch  

Prominente Recherche-Partner  

Dass das Thema vom gemeinsamen Projekt für die Ostschweiz auch in der Neuzeit nicht frei erfunden ist, weiss man spätestens seit der 2016 abrupt beendeten Diskussion über die Durchführung einer EXPO in der Ostschweiz. 2027 hätte diese stattfinden sollen – wenn nicht die Ostschweizer Stimmbürger*innen das Projekt schon beim Planungskredit gebodigt hätten. Die Macher von Trainingslager unterhielten sich deshalb im Vorfeld mit Martin Heller (künstlerischer Direktor der EXPO 2002 und Berater zur geplanten EXPO 2027), Marco Sacchetti (Pro EXPO 2027, Generalsekretär des Thurgauischen Departementes für Bau und Umwelt) und der Nationalrätin Esther Friedli (Contra EXPO 2027, SVP, SG). Ihre und andere Meinungen über die Ostschweizer und ihre Eigenheiten und «Mödeli» flossen in die Entstehung von «Trainingslager» mit ein. 

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