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26.10.2021

Hilfe für Menschen mit Flüchtlingshintergrund

Beatrice Züger engagiert sich im Rahmen der «Tandem»-Initiative.

Beatrice Züger lebt an der Wilenstrasse 36.

Michael Töpfer, Text und Foto

Im Jahre 2019 wurde von drei Frauen, die beruflich im Sozialbereich tätig waren, die Initiative «Tandem – begegnen und begleiten» gegründet. Eine der Initiantinnen ist die Riethüslerin Beatrice Züger.

Ziel war und ist es, Menschen mit Flüchtlingshintergrund, jenseits der behördlichen Betreuung, Hilfe im Alltag anzubieten. Dabei geht es um eine Begegnung auf Augenhöhe, den Aufbau von Verständnis, Vertrauen und gelebte Wertschätzung. Prinzipiell besteht eine Vernetzung mit der Organisation «Solidaritätsnetz Ostschweiz».

So funktioniert es

Die Spielregeln sind wie folgt: Die betroffenen Flüchtlinge werden bei «Tandem» von Institutionen angemeldet, die deren Motivation zur Teilnahme vorher abgeklärt haben, sie können sich aber auch selbst an «Tandem» wenden. Danach erfolgen die Kontaktaufnahme und die Abklärung der individuellen Bedürfnisse. Voraussetzung sind ausreichende Deutschkenntnisse, da sonst die Kommunikation schwierig wäre. Geplant ist die Hilfestellung für einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten. Eine Betreuerin oder ein Betreuer sollte für die Aufgabe ca. zwei bis vier Stunden pro Woche einplanen.

Teamwork

Aktuell sind 17 Begleitpersonen im Einsatz. Das Koordinationsteam besteht aktuell aus fünf Fachpersonen, die als Ansprechpartner für die Begleitpersonen fungieren, auftauchende Fragen klären, sowie Unterstützung und Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten. Es geht um Hilfe beim Ausfüllen von Formularen, die Vermittlung von Sprachkursen, um den Kontakt mit Ämtern oder mit dem RAV. Auch Hilfe bei der Betreuung von Kindern ist gelegentlich gefragt.

«Tandem» führt nicht zuletzt zu einer besseren Integration der Flüchtlinge durch die Vermittlung eines besseren Verständnisses unserer Kultur und durch persönliche Kontakte. Letztlich besteht der Erfolg der Initiative im Aufbau von Beziehungen durch die Begegnung mit dem für die Flüchtlinge (und uns) Fremden – ein durchaus gegenseitiger Effekt. Es sind so schon freundschaftliche Beziehungen zwischen Flüchtlingen und Betreuerinnen entstanden. Viele der betroffenen Menschen haben übrigens bereits eine Aufenthaltsbewilligung.

Es braucht ein Zugpferd

Beatrice Züger ist für die Aufgabe sehr motiviert und strahlt bei meinem Besuch an der Wilenstrasse 36 viel positive Energie aus. Durch ihren beruflichen Hintergrund hat sie grosse Erfahrung in sozialen Fragestellungen, was sie für «Tandem» prädestiniert.

Zum Schluss ein Aufruf: Gefragt sind Unterstützer*innen, die sich für die vorbildliche Initiative engagieren möchten. Ausserdem besteht Interesse, von Familien oder Einzelpersonen zu erfahren, die Bedarf an einer Betreuung durch «Tandem» haben könnten.

Interessentinnen und Interessenten können sich melden bei Beatrice Züger per E-Mail: beatricez@bluewin.ch oder unter Telefon 076 384 47 33.

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