19.05.2020
Die Passerelle ist weg – IM VIDEO
Kurz nach Mitternacht war die nächtliche Aktion abgeschlossen.
Erich Gmünder, Bildreportage/Video
„Es sieht so luftig aus ohne das Bauwerk“, sagte ein Mitarbeiter nach Abschluss der erfolgreichen Aktion. Da war es kurz nach eins. Die Brücke war von einem 60-Meter-Pneukran der Firma Emil Egger Transporte in die Luft gehoben und auf einem Tieflader abgesetzt worden.
Nach rund zwei Stunden war die Aktion abgeschlossen. Beat Maier, Projektleiter der Neugestaltung Teufener Strasse, war zufrieden: „Es ist alles minutiös genau so abgelaufen, wie wir das geplant und besprochen haben, und das glücklicherweise ohne Unfall.“
Insgesamt waren rund ein Dutzend Leute im Einsatz, angefangen von der Verkehrsüberwachung, über den Kranführer, die Chauffeure des Schwertransports, die Monteure der Gerüstbaufirma Roth bis zu den Leuten von der VBSG,
welche aus Sicherheitsgründen nach dem letzten Bus den Strom abschalteten und die Fahrleitung kurz schlossen, und den Fachleuten vom Tiefbauamt, welche die ganze Aktion überwachten.
Rund 12,5 Jahre lang diente das ursprünglich für eine Lebensdauer von 10 Jahren geplante Provisorium als sicherer Schulweg über die vielbefahrene Teufener Strasse. Mit der Inbetriebnahme der Lichtsignalanlage ist die Sicherheit der Kinder und der anderen Fussgänger genügend gesichert und deshalb war die Passerelle überflüssig geworden.
„Ich bin froh, dass es gut gegangen ist, denn ein Restrisiko war damit verbunden“, sagte Daniel Wirth, Abteilungsleiter Strassenbau beim städtischen Tiefbauamt. Die Passerelle hatte die Lebensdauer deutlich überschritten, was gut sichtbar war bei den verrosteten Schrauben und dem Zustand der Holzelemente. Deshalb wurde sie in den letzten Jahren auch halbjährlich überprüft und nun plangemäss zwei Tage nach Inbetriebnahme der Lichtsignalanlage zurückgebaut.
Die Passerelle war auch vom Quartier gewünscht worden. Dies zu einer Zeit, als hier auch noch die Appenzeller Bahn die Kreuzung querte und die Situation unübersichtlich war. Mit dem Wegfall des Trassees durch die Tunnelierung der Bahn war die Situation schon entscheidend entschärft worden. Trotzdem hätten es der Quartierverein und auch viele Eltern begrüsst, wenn das Provisorium langfristig durch eine dauerhafte Lösung ersetzt worden wäre.
Die Brücke selber war rund 22 Meter lang und sieben Tonnen schwer. Sie wurde auf den Werkhof der Firma Emil Egger transportiert und wird dort in ihre Bestandteile zerlegt.
Der Treppenaufgang auf der Ostseite und jener bei der Schulhausaufgang werden am Dienstag zurückgebaut. Ebenso der massive Betonblock, rund 12 Tonnen schwer, mit viel Metall, der scheibchenweise zersägt werden wird. Er diente als Aufprallschutz, damit die Sicherheit der Brücke auch bei einem Unfall mit einem Lastwagen gewährleistet gewesen wäre.
Autor/in: Erich Gmünder | 19.05.2020 | 1 Kommentar | Tools:
Kirsten Nierhoff
04.06.2020 / 13:21 Uhr
Vielen Dank für die interessante Berichterstattung!