7.01.2023
„Wir bringen die Quartiersicht ein“
Zentrumsentwicklung Riethüsli - das Quartier nimmt seine Mitsprachemöglichkeiten wahr.
Gisela Bertoldo, Präsidentin des Quartiervereins, und Andreas Zanolari, wohnhaft in Oberhofstetten, vertreten unser Quartier in der Jury des Projekts Zentrumsentwicklung Riethüsli.
Bereits haben erste Zusammenkünfte stattgefunden und wurden Rahmenbedingungen formuliert.
Gisela Bertoldo fasst im nachfolgenden Bericht zusammen, was bisher gelaufen ist und wie das partizipative Verfahren funktioniert:
Das Quartier wird einbezogen
Die Stadt stellte im November 2021 dem Vorstand des QV ihre Ideen zur Zentrumsentwicklung Riethüsli vor (Auszug aus dem Mail der Stadt): «Für die Zentrumsentwicklung Riethüsli ist vorgesehen, einen Projekt- und Investorenwettbewerb auszuschreiben. Ziel ist es, in diesem kombinierten Verfahren gleichzeitig eine Investorin für die Realisierung und einen qualitativ hochwertigen Architekturbeitrag zu finden. Damit auch das Quartier aktiv bei der Zentrumsentwicklung einbezogen wird, haben wir vorgesehen, dass ein Mitglied des Quartiervereins Einsitz in der Jury des Projekt- und Investorenwettbewerbs nimmt.»
Der Vereinsvorstand nimmt die Vorlage zur Kenntnis, möchte aber das Quartier mit einbeziehen. Deshalb wird beim Neujahrsapéro 2022 die alte Post zum Vortragsraum umfunktioniert. Diese Quartierveranstaltung ist gut besucht. Es gibt einige kritische Stimmen, die eine vertieftere Partizipation wünschen. Nur Information ist den meisten zu wenig.
Erste Inputs aus dem Quartier
Die Stadt geht über die Bücher. Sie nimmt Mitte Mai einen weiteren Anlauf und lädt zu einem Diskussionsabend in den NestPunkt ein. Es kommen 15 Quartierbewohner-Innen zu diesem Workshop. Es werden viele Ideen eingebracht, welche die StadtvertreterInnen mitnehmen, um sie ins Wettbewerbsprogramm einzubauen (siehe auch www.riethuesli.com, finden: Stichwort Workshop).
An vorderster Stelle steht der Wunsch nach einer Einkaufsmöglichkeit. Am liebsten in Zusammenhang mit einem Café bzw. Restaurant, das auch abends geöffnet ist. Wenn möglich mit einem Pärkli im «Grünen», als öffentlicher Begegnungsort für alle Generationen.
An diesem Anlass werden Gisela Bertoldo und Andreas Zanolari als Vertreterin und Vertreter des Quartiers in die Jury gewählt. Die beiden werden als gute Mischung in Bezug auf Ge-schlecht, Alter, aber auch aufgrund ihrer Vernetzung im Quartier angesehen. Diese Vertretung aus dem Quartier ist mit beratender Stimme an den Programmbesprechungen und an der Jurierung dabei. Die Anwesenden sprechen sich alle für eine möglichst rasche Umsetzung der Zentrumsentwicklung aus.
Fachlicher Austausch
Im September 2022 findet das erste Treffen statt. Es wird einige Stunden intensiv am rund 40-seitigen Papier gearbeitet. In diesem Gremium arbeiten unter anderem Fachpersonen aus der Bauverwaltung, Fachpersonen mit dem Fokus Städtebau und Architektur aus der ganzen Schweiz sowie Personen, die den Blick besonders auf die Umweltverträglichkeit der Baumaterialien, Lärmschutz, Umgebungsverkehr usw. richten.
Schon bald wird klar, dass dieser erste Termin nicht ausreichen wird, um alle offenen Fragen zu diskutieren und zu klä-ren. Problemzonen kommen beim Austausch zu Vorschein und es müssen weitere Abklärungen getroffen werden.
Weitere Inputs aus Quartiersicht
Dies gibt Andreas und mir die Gelegenheit, die Anliegen des Quartiers nochmals genauer unter die Lupe zu nehmen. Folgendes hat sich herauskristallisiert
- Ein günstiger Grundversorger, nicht ein «teures Quartierlädeli» (da wissen wir, dass es nicht rentiert), ist höher zu gewichten als regionale Qualität.
- Beim Punkt Verkehr haben wir das Veloangebot «ausgebaut». Denn bei der Erstellung von neuen Veloparkplätzen fällt in der Stadt auf, dass die Veloanhänger und Cargobikes häufig vergessen gehen. Die normalen Veloparkfeldgrössen sind für transportierende Velos (Kinder, Lasten) nicht geeignet (Überlängen).
- Das neue Quartierzentrum soll architektonisch das Herzstück des Quartiers bilden. Es soll eine Verbindung der drei Quartierteile (Hofstetten/Im Grund, Nest und Watt) mit ihren neuen Bauten (Neubau Primarschule Riethüsli, Neubau Alterswohnen Riethüsli und Erweiterung/ Totalsanierung GBS St. Gallen) herstellen. Die geplanten drei «Neubauten» sollen in der Gestaltung berücksichtigt werden.
- Die Bebauung soll für den Fuss- und Veloverkehr durchlässig und aus allen vier Himmelsrichtungen erreichbar sein (Norden geplanter Lift zur Demutstrasse, Osten Appenzellerbahn, Westen Teufener Strasse, Süden Riethüsliweg).
Dies sind die wichtigsten Punkte, die Andreas und ich aus dem Quartier ins Gremium tragen wollen.
Der Zeitplan
Der Projekt- und Investorenwettbewerb wird Anfang Jahr 2023 ausgeschrieben. Teams aus Investorin und Investor, Architektinnen und Architekten, Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten haben dann die Möglichkeit, sich um eine Teilnahme zu bewerben und falls sie qualifiziert werden, können sie ein Projekt einreichen.
Die Wettbewerbseingaben werden im besten Fall nach den Sommerferien bereit liegen, zu einer Sichtung und Beurteilung.
Gisela Bertoldo, Präsidentin QV Riethüsli
Magazin Riethüsli Dezember 2022
Autor/in: riethuesli.com | 7.01.2023 | Keine Kommentare | Tools: