24.02.2022
„Wir rechnen etwa mit 200 teilnehmenden Kindern und Eltern“
Vor dem ersten Kinderfasnachtsumzug im Riethüsli - Interview mit dem OK.
Am Samstag um 14 Uhr startet droben beim Scheffelstein der Kinderfasnachtsumzug im Riethüsli. Ziel ist die Schulanlage. Einige Eltern haben die Initiative ergriffen und wollen damit das Quartier beleben. Ladina Romanin erzählt im Interview, wie es dazu kam und was die Zuschauerinnen erwartet.
Die Fragen stellte Erich Gmünder
St. Georgen verzichtet diesmal auf einen Kinderfasnachtsumzug, auch in der Stadt gibt es dieses Jahr keinen Umzug. Weshalb nun im Riethüsli?
Ladina Romanin: Anfang Jahr entschied das OK, dass ein kleiner Fasnachtsanlass im Freien, nur mit den Kindern und einigen Helfern, kurzfristig organisiert mit nicht allzuviel Aufwand, in diesem Jahr machbar sein müsste. Nach Rücksprache mit der Bewilligungsbehörde der Stadt konnte dann die Planung – immer mit einer gewissen Unsicherheit, dass sich die Corona-Massnahmen verschärfen könnten – gestartet werden. Der Zeitplan war nun optimal, sodass wir den Anlass ohne Einschränkungen durchführen können. Nachdem letzte Woche fast alle Coronamassnahmen aufgehoben wurden, hat das OK schnell gehandelt und den Anlass auch für kleinere Geschwister und für Eltern geöffnet, sodass wir mit ca. 200 teilnehmenden Personen rechnen.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Der Grund für den Fasnachtsumzug ist die Corona-Pandemie. Bis anhin hatte jedes Jahr eine kleine Gruppen von Eltern im Pavillon der Kirche einen Fasnachtsanlass für die Kinder der Grundstufe (1. Kindergarten bis 2. Klasse) mit Musik, Spielen, Tanzen und natürlich Süssem und Zvieri organisiert. Die Platzverhältnisse im Pavillon sind sehr eng. Nachdem sich die Coronasituation Anfang Jahr nicht verbesserte, war schnell klar, dass wir die Kinderfasnacht nicht wie früher durchführen können. Da bereits im letzten Jahr der Fasnachtsanlass im Riethüsli abgesagt werden musste, war es dem OK wichtig, dieses Jahr in irgendeiner Art und Weise etwas für die Kinder auf die Beine zu stellen, das draussen durchgeführt werden kann. So kam die Idee eines Fasnachtsumzuges. Immer noch mit Vorbehalten wie sich die Situation weiter entwickelt, fingen wir Anfang mit der Planung an.
Wer steckt dahinter?
Das OK setzt sich zusammen aus Eltern von Schüler/innen und Kindergärtlerinnen aus dem Riethüsli (Sabine Siebel, Julia Birrer, Stephanie Dudli, Ladina Romanin, Angelo D’Onghia).
Was ist das Ziel?
Mit dem Fasnachtsumzug sollen die Kinder (und auch die Erwachsenen) die Gelegenheit haben, trotz der vielen abgesagten Fasnachtsanlässe in St. Gallen Fasnacht feiern zu können. Die Kinder wurden aufgefordert, Gruppen zu bilden. Dies mit dem ursprünglichen Gedanken (vor einem Monat, als die Corona-Fallzahlen noch nach oben zeigten), dass die Kinder gestaffelt in den Umzug geschickt werden können und somit etwas Abstand zwischen den einzelnen Gruppen eingeräumt werden kann. Zudem wird die schönste, originellste, kreativste Gruppe prämiert.
Aus der ursprünglichen Planung waren nur Kindergärtler und Schüler zum Umzug eingeladen. Die kurzfristigen Änderungen haben es zugelassen, dass alle Kinder und Erwachsenen dabei sein können.
Wie bereiten sich die Kinder vor?
Die Kinder bekamen mit der Einladung die Möglichkeit, Gruppen zu bilden und ein Motto zu finden und sich entsprechend zu verkleiden. Die Kinder haben schnell angefangen, Gruppen zu bilden und über mögliche Mottos zu diskutieren. Die Gruppenbildung war nicht immer einfach, aber zum Schluss haben hoffentlich alle Kinder, die in der Gruppe mitmachen möchten, ihren Platz gefunden. Es haben sich viele Gruppen angemeldet und die Kinder sind sehr aktiv und engagiert in der Vorbereitung.
Was dürfen die Zuschauer erwarten?
Wir sind sehr dankbar und freuen uns darauf, dass die Schlössligugge den Fasnachtsumzug begleiten wird. Es wird also ein farbiger lauter Umzug mit vielen originellen Gruppen. Die Kinder dürfen aber natürlich auch ohne eine Gruppe mitlaufen.
Und was die Kinder selber?
Die Kindergarten- und Schulkinder freuen sich darauf, ihre Kostüme, ihr Motto und ihre Gruppe zu präsentieren. Natürlich hofft jede Gruppe darauf zu gewinnen! Das Wichtigste ist aber, dass die Kinder Spass haben und zusammen mit der Schlössligugge einen schönen Fasnachtsumzug feiern können.
Nach der Coronapandemie ist das öffentliche Leben etwas eingeschlafen – ist es nicht schwierig, jetzt das Fasnachtsfieber auszulösen und die Begeisterung zu zünden?
Bei den Kinder war das gar kein Problem. Sie waren sofort im Fasnachtsfieber, als kurz vor den Skiferien der Flyer für die Fasnacht verteilt wurde. Ob die Erwachsenen auch angesteckt werden konnten, zeigt sich dann am Samstag. Es würde uns natürlich freuen, wenn auch viele verkleidete Zuschauer und Eltern im Riethüsli unterwegs wären.
Wie können die Eltern helfen?
Für die Organisation und Durchführung eines solchen Anlasses ist das OK natürlich auf die Unterstützung der Eltern angewiesen. Bereits jetzt ein herzliches Dankeschön an die Eltern, die uns als Helfer unterstützten. Am Anlass selber sind wir natürlich auch froh um spontane Unterstützung, wenn etwas grad nicht so läuft, wie es sollte.
Autor/in: Erich Gmünder | 24.02.2022 | Keine Kommentare | Tools: