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17.12.2020

Kerstin Rimle: „Ich möchte alle meine Gäste gesund und munter wieder sehen“

Riethüsler GastronomInnen mit Herz: Das Trüübli in St. Georgen.

Sie arbeiten in der Stadt und leben in unserem Quartier: Je zwei innovative Gastronominnen und Gastronomen, die in ihrer Sparte Trends setzen. Wir stellen sie vor, in unserer kurzen Weihnachtsserie – und zeigen Ihnen, wie Sie diesen Betrieben in der schwierigen Phase Ihre Sympathie ausdrücken können: mit einem Gutschein für Ihre Liebsten– unser Geschenktipp der letzten Minute. 

Erich Gmünder

HEUTE: KERSTIN RIMLE, TRAUBE ST. GEORGEN

Kerstin Rimle, wie ist dein Betrieb aktuell von den Massnahmen betroffen und was erhofft ihr von der Politik?

Ich habe Verständnis für die Situation, aber ich hätte erwartet, dass die Schliessung erst zwei Stunden später, also um 21 Uhr erfolgt. So kann der Betrieb nicht weiterexistieren. Seit der Verschärfung der Massnahmen haben wir einen Umsatzeinbruch von rund 50 Prozent. Zahlreiche Gäste bleiben am Mittag aus, einerseits weil sie wegen dem Homeoffice von zu Hause aus arbeiten, anderseits weil sie kein Risiko eingehen wollen. Und mit der Schliessung der Lokale um 19 Uhr fällt der Abendbetrieb ins Wasser – zwar gibt es Vereinzelte, die bereits um 17 Uhr zum Essen kommen, aber das sind Ausnahmen.

Am Abend fallen auch die Vereine weg, da Turnen, Singen und Musikmachen nicht mehr gestattet sind. Gleichzeitig erhielt ich mehrere Absagen von grösseren Gesellschaften mit 40 bis 60 Personen. Nun zehren wir von der Zeit nach dem Lockdown: Die Gäste kehrten dank dem guten Wetter im Sommer und Herbst alle zurück, wir hatten praktisch Vollbetrieb.

Wie könnt ihr mit einem reduzierten Betrieb weitermachen?

Wir haben diese Woche wieder mit dem Take-away gestartet. Das macht allerdings nur einen kleinen Prozentsatz des Umsatzes aus. Und wie gesagt, wir hätten lieber eine klare Situation: Entweder wieder offen, oder dann gleich in den Lockdown. Dann würde ein Teil der Ausfälle wenigsten bezahlt. Allerdings: ich arbeite lieber, als Geld fürs Nichtstun zu kassieren. Aber mit der jetzigen Lösung können wir nicht existieren.

Was erwartet eure Gäste in dieser Phase des Lockdowns und was erhofft ihr von ihnen?

…. dass ich irgendwann, wenn wir die ganze Pandemie im Griff haben, die Gäste gesund und munter wieder sehen kann! Vor allem für die älteren Gäste ist diese Zeit der nackte Horror, wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, das ist schlimmer als der Lockdown im Frühling. Wir haben deshalb auch am Nachmittag durchgehend geöffnet, damit ich sie wenigstens am Tag noch sehe und weiss, wie es ihnen geht.

Die Traube St. Georgen: Ein Restaurant für alle

Seit bald 5 Jahren führt die Riethüslerin Kerstin Rimle das Restaurant Traube in St. Georgen (von den Gästen liebevoll s’Trüübli genannt), das in dieser Zeit zu einer der besten Adressen in Sachen gutes und preiswertes Essen geworden ist. Aber sie ist nicht nur eine exzellente Köchin und Gastgeberin, sondern auch eine erfolgreiche Motivatorin mit einem tollen Team. Gleichzeitig gelingt ihr der Spagat, ein beliebter Treffpunkt zu sein für alle Generationen: „Wir im Trübli sind eines der fast ausgestorbenen Restaurants für alle: Arbeiter vom Bau am Mittag, abends Gäste aus allen Schichten, die gutbürgerlich oder sich am Stammtisch treffen möchten.“ Das Trübli beschäftigt vier Angestellte.

Hier geht es zum Trüübli St. Georgen, wo Sie auch Gutscheine bestellen können.

Speiserestaurant Traube, St. Georgenstrasse 79, 9000 St. Gallen,  Tel. 071 222 58 97, Mail: restaurant-traube@gmx.ch

www.speiserestaurant-traube.ch

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