6.

23.09.2022

Ein kolossaler Transport – ein Spektakel mit Emotionen

Der Schulhaus-Brunnen wartet hier auf seine neue Bestimmung

Auf diesen Tag haben viele gewartet. 

Erich Gmünder, Text und Fotos

Staunende Kinder und ein emotionaler Moment für den Künstler Fredi Thalmann – vor 55 Jahren hat er den Brunnen beim Nest 1 geschaffen, heute wurde das Kunstwerk versetzt, es soll später beim neuen Schulhaus wieder einen gebührenden Platz erhalten. Sein Gewicht erstaunte selbst Baufachleute!

Schon die Trennung des Brunnens von seinem alten Standort beim Schulhaus und Kindergarten Nest 1 war eine spannende Operation, fand aber weitgehend unter Ausschluss des Publikums statt.

Heute Morgen verfolgten nun Dutzende junge Augenpaare den Transport des Brunnes an seinen temporären Standort beim Schulhaus Nest 2. Besonders im Vorteil waren die 4. Klässler von Martina Künzle: Sie konnten aus dem Fenster die ganze Übung beobachten.

Punkt 8 Uhr hob ein riesiger Kran von Egger Transport den freigelegten Brunnen an. Der Kranführer schaute kurz auf das Display, wo das Gewicht des Kolosses angezeigt wird. Er bringt volle 32 Tonnen auf die Waage!

Für den Egger-Kran aber ein Kinderspiel – dabei war es nicht einmal der Grösste des traditionsreichen St. Galler Unternehmens, das mit seinen Spezialtransporten in der ganzen Schweiz Aufsehen erregt.

Der Kran hob das Ding auf einen Tieflader, der ins Areal Nest 1 manövriert war – schon das allein eine Leistung des Chauffeurs unter den beengten Bedingungen.

Danach fuhr der Transport mit der kostbaren Fracht beim Schulhaus Nest 2 vor. Anschliessend folgte ihm der Kran, der sich hier positionierte. Um das Gewicht zu heben, wurde er mit einem 10 Tonnen schweren Gegengewicht beladen.

Schliesslich war es soweit: Ein Ruck ging durch den Brunnen, langsam hob er sich vor den Augen der Kinder…

und des Künstlers und schwebte dann auf den Zwischenlagerplatz, wo er nun 3 Jahre lang auf seine neue Bestimmung warten muss.

Ein grosser Moment für Fredi Thalmann, der die kolossale Übung fasziniert verfolgt hatte. Soviel Aufwand für sein Kunstwerk!

Der 83-jährige Künstler erinnerte sich nochmals an das Jahr 1967, als er den Brunnen eigenhändig mit Brettern und Kanthölzern konstruiert hatte und von einem Baumeister mit Beton füllen liess. Dass dieser nun 32 Tonnen wiegt, war selbst für ihn eine Überraschung.

Kommentieren

Die Angaben "E-Mail-Adresse", "Adresse" und "PLZ/Ort" werden nicht veröffentlicht, sondern dienen zur eindeutigen Identifizierung der Urheberschaft. Bitte alle Felder ausfüllen.