31.08.2022
«Les Halles» – das zukünftige Gesicht der GBS
Zürcher Architekturbüro gewinnt Wettbewerb für die Erneuerung und Erweiterung des GBS-Gebäudes.
Das Projekt «Les Halles» hat den Architekturwettbewerb für die Erneuerung und die Erweiterung des Gebäudes des Gewerblichen Berufs- und Weiterbildungszentrums (GBS) an der Demutstrasse in St.Gallen gewonnen. Die Medienmitteilung des Kantons (31.8.2022).
Das Projekt stammt von der Malte Kloes Architekten aus Zürich. Die Bauarbeiten für die Gesamterneuerung sollen 2026 starten.
Das Gebäude der Berufsschule an der Demutstrasse in St.Gallen ist seit über 45 Jahren in Betrieb und dringend sanierungsbedürftig. Neben der Erneuerung des bestehenden Baus soll die Anlage durch einen neuen Schultrakt ergänzt werden. Dadurch können die beiden dezentralsten Standorte des GBS am Hauptstandort im Riethüsli integriert werden. Dafür entsteht auf dem Areal ein neuer Schultrakt. Der Kanton hat für dieses Bauvorhaben einen Architekturwettbewerb ausgerufen. Gewonnen hat das Projekt «Les Halles» der Malte Kloes Architekten aus Zürich.
Rücksicht auf das Bestehende
Die Jury lobt das Siegerprojekt als «wohlbedachtes» und «gut durchgearbeitetes» Projekt. So gehen die Architektinnen und Architekten laut Jury umsichtig mit dem heutigen Bau um und entwickeln diesen qualitätsvoll weiter. Die vorhandene Bausubstanz wird möglichst weiterverwendet, um Material und Ressourcen zu schonen.
Das Projekt wertet den Ankunftsplatz an der Demutstrasse auf. Im Foyer beim Haupteingang entsteht ein neues dreigeschossiges Atrium. Dank des offenen Raums wird das Gebäude heller und übersichtlicher. Atrien nehmen auch in den Klassentrakten eine wichtige Rolle ein. Sie stehen für den Austausch und die Interdisziplinarität der Schule. So setzen die Architektinnen und Architekten die Atrien sowohl in den bestehenden Gebäuden wie auch im neuen Gebäudetrakt ein.
Neubau geschickt integriert
Der Erweiterungsbau wird zwischen dem bestehenden Gebäudetrakt der technischen Abteilung und der Sporthalle erstellt. Auch den Neubau planen die Architektinnen und Architekten mit möglichst viel Holz. Richtung Falkenwald entsteht ein Park, den die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerschaft zum Beispiel in den Pausen nutzen können. Überzeugt hat die Jury auch die Terrasse, die im Süden auf der ganzen Länge des Gebäudes angeordnet wird.
Fassaden mit Holz und Fotovoltaik
Fassaden, die ersetzt werden müssen, sind aus Holz konstruiert. Vor der Holzkonstruktion werden mehrheitlich Fotovoltaik-Anlagen angebracht. Diese produzieren nicht nur Energie, sondern schützen auch vor der Sonne. Auf den Dächern sollen weitere Fotovoltaik-Anlagen installiert werden. Geheizt wird die Schule mit einer Erdsonden-Wärmepumpenanlage.
Mit dem Bau eines Erweiterungstrakts am Standort Demutstrasse werden während der Bauzeit Rochadeflächen vor Ort bereitgestellt. Auf grosse Provisorien kann damit verzichtet werden. Die Erneuerung erfolgt in mehreren Bau- und Umzugsetappen. So bleibt der Schulbetrieb während der Bauarbeiten ohne Unterbruch gewährleistet. Der Baubeginn ist für 2026 vorgesehen. Voraussichtlich 2032 soll die Gesamterneuerung abgeschlossen werden.
Für die Gesamterneuerung des GBS hat das Stimmvolk 2019 einen Kredit von 111 Millionen Franken genehmigt. Davon entfallen rund 69 Millionen Franken auf die Sanierung des bestehenden Gebäudes und rund 39 Millionen Franken auf den Erweiterungsbau.
Ausstellung
Die zwölf eingereichten Projekte aus dem Architekturwettbewerb werden vom 1. bis am 10. September in der Bibliothek Hauptpost im dritten Stock ausgestellt. Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag, 16 bis 19 Uhr, und samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet.
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Autor/in: riethuesli.com | 31.08.2022 | Keine Kommentare | Tools: