28.11.2019
Der Riethüsli-Zmorge feiert den 40. Geburtstag – „Geburtshelferin“ Rosmarie Gmür erinnert sich
Jubiläumsanlass in der Paritätischen Kirche am Samstag, 7. Dezember.
Am Samstag, 7. Dezember feiern die Kirchen im Riethüsli einen ganz besonderen Geburtstag: Sie blicken auf 40 Jahre Riethüsli-Zmorge zurück – die erste regelmässige ökumenische Veranstaltung im Quartier. „Geburtshelferin“ Rosmarie Gmür, die ehemalige Pfarreisekretärin und Mesmerin erinnert sich, wie es dazu kam.
Auf 1. Dezember 1979 wurden die Bewohner und Bewohnerinnen des Quartiers zu ersten Mal zum Riethüsli Z’morge eingeladen.
Noch war die evangelische Kirche im Bau und das Lokal –wie man den heutigen Riethüsli Treff nannte – war noch nicht erweitert, darum sehr einfach und noch gab es keine richtige Küche.
Was damals sehr lebendig war, war eine Gruppe von Frauen und Männer beider Konfessionen unter dem Namen „Oekumenischer Arbeitskreis“. Diese Gruppe traf sich regelmässig zu Gesprächen und bemühte sich, die je eigene Art, das Leben und Glauben der andern kennen zulernen und sich für das Gemeinsame einzusetzen.
Nach einem gemeinsamen Gottesdienst wurde auch der persönliche Kontakt in den Pfarrhäuser gepflegt. In der Wohnung an der Wattstrasse erzählte Pfarrer Thomas Scheibler mit Begeisterung von einem gemeinsamen Morgenessen in einer früheren Gemeinde.
„Wönd mer so öppis au probierä mitenand“ fragt er mit einem Achselklopfen? Mit dem „JA“ wurde ich so etwas wie eine Geburtshelferin.
Wir suchten je zwei Frauen auf „beiden Seiten“, die bereit waren, mit weiteren Helferinnen jeden 1. Samstag im Monat ein Frühstück für alle, die möchten, zu organisieren. So war der Riethüsli Zmorge geboren. Bis am 6. September 1980 der definitive Ort in der Buchmüllerstube im evangelischen Kirchenzentrum bereit war, wollten wir nicht mehr warten und starteten an der Teufenerstr. 146.
25 Jahre lang, fast jeden Monat wurde der Riethüsli Z’morge ohne jedes Aufsehen zubebreitet und genossen. Er ist zu einem beliebten Treffpunkt für Alleinstehende, für Familien mit Kindern, für befreundete Paare, für Kurztreffen von Vereinsmitglieder usw. Hier werden Freunde getroffen, Termine vereinbart, fachgesimpelt, für Pfarreireisen geworben, Gespräche über Gott und die Welt geführt, usw.
Ausser den Rechnungsbelegen (1980, als die Gipfeli noch 35 Rappen kosteten) und den Einladungen im Pfarrblatt und Kirchenboten findet man kaum Hinweise auf diesen regelmässigen Anlass. Doch immer wieder haben Frauen –manchmal auch Männer – sich für diese Aufgabe zur Verfügung gestellt und andere dazu gewonnen.
Der Riethüsli Zmorge ist auch nicht nur älter, sondern auch grösser geworden. Heute dürfen wir uns am reichhaltigen Buffet bedienen, auswählen von verschiedenen Broten, Müesli, Joghurt, Käse, Confi, Säften, Kaffee, Tee, Schoggitrinks usw. und das genug für 8 Franken für Erwachsene.
Der Riethüsli Zmorge ist kein Renditegeschäft, aber selbsttragend, und die Organisatorinnen freuen sich, wenn sie mit dem erwirtschafteten Geld etwas an eine soziale Institution weitergeben können.
Im Gespräch mit den heutigen OK-Frauen spüre ich oft den Wunsch, dass sie gerne einen so vollen Saal hätten wie wir zu den Anfangszeiten. Damals, als der Samstagmorgen noch nicht schulfrei war, freuten wir uns auf die Samstage zu Ferienbeginn, wo es auch den Familien möglich war, gemeinsam zum Riethüsli Zmorge zu kommen. Die Plätze in der Buchmüllerstube wurden an diesen Morgen sicher zwei mal besetzt.
40 Jahre ein regelmässiger Anlass, immer noch beliebt bei Vielen, die sich – wie ich – immer auf den ersten Samstag im Monat freuen.
Wir danken allen, die es möglich machen, dass es den Riethüsli Zmorge weiterhin gibt.
Rosmarie Gmür
Hier geht es zur Galerie 30 Jahr- Jubiläum 2009 mit dem Samichlaus
Autor/in: Erich Gmünder | 28.11.2019 | Keine Kommentare | Tools: