8.

19.01.2020

Freude am Zeitungsmachen – nahe bei den Menschen

Gipfeltreffen der ehrenamtlichen Quartierzeitungs-MacherInnen.

Die Macherinnen und Macher erzählen über ihre Erfahrungen. Fotos: Jakob Hagmann

Sie heissen «St.Geörgler Zytig», «Riethüsli-Magazin», «Quartierblatt Rotmonten» oder «Quartiernachrichten Nordost-Heiligkreuz» – fast jedes Quartier in der Stadt St.Gallen hat sein eigenes Blatt.

Daniel Steiner

Ende Oktober trafen sich die Redaktionsverantwortlichen der insgesamt zwölf Quartierzeitungen erstmals zu einem Austauschanlass. Inhaltsreich und vielfältig kommen sie daher, die insgesamt zwölf Quartierzeitungen der Stadt St.Gallen. Zusammengerechnet erreichen sie eine Auflage von über 25’000 Exemplaren und landen je nach Gebiet zwei- bis sechsmal pro Jahr in den Briefkästen. Die Inhalte spiegeln, was im Quartier passiert: Der Umbau einer Strasse, die Neueröffnung eines Ladens, der erfolgreiche Auftritt des Kirchenchors – viel Wissenswertes und Aktuelles, aber auch einfach Klatsch und Tratsch aus der nahen Umgebung, in der man lebt.

«Die Quartierzeitungen sind ein wichtiges Sprachrohr der Bevölkerung und eine wichtige Informationsplattform für die Leserinnen und Leser», sagt Peter Bischof, Quartierbeauftragter der Stadt St.Gallen. Bischof ist wohl der einzige Stadtbewohner, der sämtliche zwölf St.Galler Quartierblätter liest – oder zumindest regelmässig durchblättert. Kürzlich hat er die Redaktionsverantwortlichen zu einem Anlass ins Waaghaus eingeladen, um sich über die Arbeit auf den Redaktionen auszutauschen. Die Macherinnen und Macher der lokalen Blätter hatten jeweils 15 Minuten Zeit, um ihr Medium den anderen Teilnehmern vorzustellen.

Honorar? Ab und zu ein Schulterklopfen

Wer schreibt die Texte? Wie kommen die Redaktionen zu ihren Informationen? Wo liegen die Unterschiede der einzelnen Quartierblätter? Dies waren einige der Fragen, denen die Zeitungsmacher beim Treffen nachgegangen sind. Gemeinsame Nenner gab es von Beginn weg viele. Was alle Macher verbindet, ist die Freude, sich ehrenamtlich für ihr Quartier zu engagieren. Ja, die Redaktionsverantwortlichen bekommen vielleicht einmal auf der Strasse ein Schulterklopfen oder in einer Bäckerei einen warmen Händedruck – doch grösstenteils hauen sie ohne finanzielle Entschädigung in die Tasten. Das mag ein Grund sein, warum es den St.Galler Quartierzeitungen so gut geht.

Vielfältig und unterschiedlich: Die Quartierblätter der Stadt St.Gallen.

Die meisten Blätter können die Kosten mit der Werbung locker decken – einige erwirtschaften sogar einen Gewinn, wie zu erfahren war. Rückläufige Auflagen? Sinkende Inserateeinnahmen? Fehlanzeige! Um die Finanzierung steht es also vielerorts gut, jedoch fehlen an manchen Orten die Textschreibenden. Während einige Zeitungen von bis zu acht Redaktionsmitgliedern auf die Beine gestellt werden, schaffen es andere nur mit Müh und Not, genügend ehrenamtliche und auch junge Mitarbeitende ins Boot zu holen, um das Füllen der Seiten zu gewährleisten. Eine Herausforderung bleibt zudem für alle Blätter, auch fremdsprachige Quartierbewohner zu erreichen.

Grundsätzliche Übereinstimmung besteht unter den Verantwortlichen darin, dass die lokalen Informationen für viele Quartierbewohner unentbehrlich geworden sind. «Keine andere Zeitung ist so nahe bei den Menschen wie die Quartierblätter», war zu hören. Obwohl sich die Medienkonsumenten immer öfter übers Smartphone informieren, wird die gedruckte Ausgabe der Quartiernachrichten im Briefkasten geschätzt. Vom Neudorf bis Winkeln und vom Riethüsli bis Rotmonten: Die verschiedenen Quartierblätter in St.Gallen haben eine vielseitige Zukunft!

Beliebt und scheinbar unverzichtbar St. Galler Tagblatt 20.1.2020

Freiwillige Mitarbeiter gesucht

Das Quartiermagazin Riethüsli sucht für die redaktionelle Mitarbeit Personen aus dem Quartier. Das Magazin ist personell unterbesetzt – melden Sie sich, wenn Sie daran interessiert sind, Beiträge fürs Magazin zu schreiben. Engagierte Freiwillige aus dem Quartier sind herzlich willkommen. Weitere Informationen oder Auskünfte: Erich Gmünder, Redaktionsleiter: erich.gmuender@bluewin.ch oder 079 11 30 26.

Kommentieren

Die Angaben "E-Mail-Adresse", "Adresse" und "PLZ/Ort" werden nicht veröffentlicht, sondern dienen zur eindeutigen Identifizierung der Urheberschaft. Bitte alle Felder ausfüllen.