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5.11.2020

Stadtrat betont die Vorzüge des Schulhausprojekts

In drei Wochen wird über den 48 Mio. Franken teuren Neubau abgestimmt.

Gegenüber dem ursprünglichen Projekt wurde der Hauptbau um eine Etage aufgestockt, damit die Tagesbetreuung Platz findet. Visualisierung: zVg.

Auf der Schulanlage Riethüsli soll ein nachhaltiger Schulhausneubau die bestehenden Bauten aus den Sechziger- und Siebzigerjahren ersetzen. Geplant sind Räumlichkeiten für den Schulbetrieb, die Tagesbetreuung und den Sport. Heute informierten die Stadträte Maria Pappa und Markus Buschor an einer Medienkonferenz über die Bedeutung des Projekts für die Schule Riethüsli und das Quartier.

Aus sechs mach eins

Die Gebäude der Primarschule Riethüsli wurden zwischen 1966 und 1981 in Etappen erstellt. Die Anlage besteht heute aus sechs Einzelbauten, welche sich über das Schulgelände verteilen. Das Schulhaus mit der Bezeichnung «Nest 1», die zugehörige Einfachturnhalle sowie das Hauswartgebäude mit integriertem Kindergarten im Erdgeschoss wurden 1966 eingeweiht. Die Häusergruppe wurde im Jahr 1974 um einen weiteren Schulhausbau mit der Bezeichnung «Nest 2» ergänzt. 1972 wurde ein Holzpavillon als Kindergarten errichtet. Im Jahr 1981 wurde die Anlage dann um eine zweite Einfachturnhalle erweitert.

Zahlreiche Schäden und Mängel

Die Bauten der Schulanlage Riethüsli werden den heutigen betrieblichen Anforderungen nicht mehr gerecht. Zudem bestehen bauliche Mängel. Die Gebäudehüllen sind undicht und die Fenster morsch. Auch die Haustechnikanlagen haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht; die weitgehend einbetonierten Installationen sind veraltet. Die Tragwerke der Bauten genügen den heutigen Normen nicht mehr, sie müssten für Erdbeben ertüchtigt werden.

Ebenfalls ist die Anlage nicht angemessen hindernisfrei erschlossen. Die Schulanlage kann nur über einen Umweg barrierefrei erreicht werden. In den Schulgebäuden sind nur die wenigen Räume auf dem untersten Halbgeschoss hindernisfrei zugänglich. In den Gebäuden fehlt es an Gruppenarbeitsplätzen, einem Mehrzwecksaal und insbesondere Räumen für die Tagesbetreuung.

Flexibilität gross geschrieben

Die Stadt St.Gallen hat im Jahr 2011 einen offenen Projektwettbewerb für einen Neubau ausgeschrieben. Das Siegerprojekt mit der Bezeichnung «punkt.» schafft nutzungsflexible Unterrichts- und Betreuungsräume und gleichzeitig eine direkte Verbindung zwischen der Teufener Strasse und dem höhergelegenen Schulareal. Es werden Spiel- und Freiflächen geschaffen, der Pausenplatz bildet eine attraktive Terrasse. Eine Stärke des Projekts ist, dass durch den kompakten Neubau ein Entwicklungspotential für künftige Generationen auf dem westlichen Teil des Areals verbleibt.

5 Jahre Planungsstopp

Das Projekt wurde im Jahr 2013 gemäss den Empfehlungen des Preisgerichts und des Stadtrats überarbeitet. Anschliessend wurde das Projekt im Rahmen einer finanzpolitisch bedingten Verzichtsplanung zurückgestellt. Die Planung wurde im Jahr 2018 wiederaufgenommen und an die aktuellen Auflagen und Raumbedürfnisse des Betriebs angepasst.

Das Quartier profitiert

Mit dem Neubauprojekt wird ein Schulhaus geschaffen, welches die aktuellen und prognostizierten betrieblichen Anforderungen erfüllt. Es bietet Platz für maximal zwölf Klassen. Weiter beinhaltet es eine Turnhalle und Räume für ein bedarfsgerechtes städtisches Tagesbetreuungsangebot, welches für maximal 111 Kinder am Spitzentag ausgelegt ist.

Das neue Schulhaus schafft nicht nur für den Schulbetrieb und die Betreuung einen Mehrnutzen. Von den Aussenräumen, der Aula und der Sporthalle profitiert das gesamte Quartier. Der Neubau der Schulanlage Riethüsli soll als Pilotprojekt nach dem neuen Standard «Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS 2.0 Bildungsbauten» zertifiziert werden.

Die Kosten für das Neubauprojekt und den Rückbau der bestehenden Schulgebäude belaufen sich auf CHF 47,8 Mio. Angestrebt wird ein Bezug des Neubaus im Herbst 2025.

Die Volksabstimmung über den Neubau des Schulhauses Riethüsli findet am 29. November 2020 statt. pd.

Markus Buschor: Lern- und Arbeitsort – Lebens- und Erholungsraum

„Mit der neuen Schulanlage im Riethüsli, welche Räume für die Schule die Tagesbetreuung sowie für den Schul- und Vereinssport mit Aussenanlagen umfasst,  möchten wir nicht nur einen neuen Lern- und Arbeitsort, sondern vor allem auch einen Lebens- und Erholungsraum für die Schule und das Quartier realisieren.

Der Neubau zeichnet sich durch räumliche Strukturen aus, die geeignet sind für aktuelle, vielfältige Unterrichtsformen, aber auch offen sind für künftige, pädagogische Entwicklungen. Ich bin überzeugt, dass die Räume im neuen Schulhaus uns unterstützen werden, das Potenzial von allen Kindern zu entfalten.“

Maria Pappa: Das Quartier musste lange warten

„Das Quartier Riethüsli wartet schon lange auf eine Verbesserung der Schul- und Betreuungssituation. Mit dem Projekt, das jetzt zur Abstimmung kommt, können wir das erfüllen. Es ist ein kompakter Bau, der alles an einem Ort konzentriert. Aktuell ist der Betrieb auf sechs Gebäude verteilt, dazu kommt noch der externe Mittagstisch.

Indem alles an einem Ort ist, haben wir eine viel grössere Freifläche, wo man auch Aussenplätze hat, wo man draussen spielen kann. Im Hauptgebäude ist die Schule und Betreuung untergebracht, im Nebengebäude ist die Aula mit der Bibliothek und dem Lift, der das Quartier an der Hanglage mit den zehn Metern Höhedifferenz gut erschliessen wird. Wir sind überzeugt, dass die Voraussetzungen für die Schule und die Betreuung mit den Räumlichkeiten verbessert werden.“

Hier geht es zur Powerpoint-Präsentation der Medienkonferenz

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