14.12.2020
Der Büchsenweg durch den Advent
Alle Jahre wieder - Ein aussergewöhnlicher Adventskalender an der Hochwachtstrasse.
Wer dieser Tage durch die Hochwacht spaziert, bleibt unweigerlich immer wieder kurz stehen und kommt ins Staunen: Kleine Kunstwerklein strahlen einem da entgegen, von Rechaudkerzlein beleuchtet. „Büchsenkalender“ heisst der Laternliweg, in Anspielung auf den Adventskalender und das Grundmaterial, kleine, ovale Blechkessel.
Bereits seit über 30 Jahren erfreuen die kleinen Laternen Auge und Herz von klein und Gross – jedes Kalenderbild ist völlig unverwechselbar und erzählt eine eigene Geschichte. Und jedes ist mit viel Liebe und Fantasie gestaltet von den Familien beidseits der Strasse, zum Teil machen auch Familien von der Fähnernstrasse mit, wie Gisela Bertoldo erzählt, welche seit einigen Jahren für die Organisation zuständig ist. Initiiert wurde der Büchsenkalender von einer Gruppe um Ruth Raymann. Von ihr hat Gisela Bertoldo nach deren Wegzug diese Aufgabe übernommen, nachdem diese ein paar Häuser weiterzog.
Start ist jeweils am 1. Dezember. Bis zum Heiligabend kommt jeden Tag ein neues Kunstwerk dazu. Danach bleiben die Blechbüchsen noch bis am 6. Januar. Die Laternli sind bei jung und alt beliebt – Gisela Bertoldo weiss von vielen, auch auswärtigen Besuchern, bei welchen der Spaziergang durch die Hochwachtstrasse jedes Jahr zum festen Programm in der Advents- und Weihnachtszeit gehört.
Sei es in den Zwischenjahren manchmal schwierig geworden, genug Teilnehmende zu finden, sei das heute kein Problem mehr. Gisela Bertoldo führt das auch auf den Zuzug von jungen Familien zurück, welche den Laternliweg oft bereits kennen und sich selber melden würden, ob sie mitmachen dürften.
Die Büchsen werden übrigens aus Sicherheitsgründen nur auf der Trottoirseite der Hochwachtstrasse aufgehängt, jedoch von beiden Seiten bestückt.
Das einzige, das Gisela Bertoldo Sorgen bereitet: Der letzte Hersteller solcher Büchsen befand sich im Thurgau, der Betrieb ist eingegangen – und sie hat nur noch eine einzige vorrätig. Wer einen Tipp hat für die Beschaffung, darf sich gerne an sie wenden.
Und die Hochwächtlerin erzählt gleich noch eine Anekdote, welche die Bedeutung des Büchsenkalenders für die Kinder illustriert: Das erste Wort, das ihr Jüngster über die Lippen brachte, war …. Büchse. Das zweite war Essen…. Aussenstehende hätten leicht den Eindruck erhalten können, dass es bei ihr zuhause nur Büchsenfood gegeben habe, lacht Gisela Bertoldo. Der Grund war, dass der Spracherwerb genau in die Adventszeit fiel und offenbar das Wort Büchse die ganze Familie beschäftigt hatte.
alle Fotos hier in der GALERIE
Autor/in: Erich Gmünder | 14.12.2020 | 1 Kommentar | Tools:
Zoller Nicola
15.12.2020 / 05:56 Uhr
Einfach eine wunderbare Idee diese Adventsbüchsen