7.12.2023
Ein über 30-jähriger Kampf, der sich gelohnt hat !
Ende gut - alles gut: Erstmals an einem Sonntag fährt der Zehner am Wochenende von Oberhofstetten zum Bahnhof.
Erich Gmünder
Oberhofstetter BusbenützerInnen dürfen sich freuen: An diesem Wochenende, genauer: am Sonntag 10. Dezember um 07.44 Uhr fährt der Bus der Linie 10 erstmals an einem Sonntag von der Endstation Oberhofstetten zum Bahnhof und weiter Richtung Röteli, und retour; und das gleich durchgehend im Halbstundentakt bis abends 23 Uhr. Und: Der «Zehner» fährt neu auch werktags und am Samstag bis am Abend spät ins Quartier.
Das ist eine markante Ausweitung des Fahrplanangebots: werktags um 3 Stunden, sowie am Samstag, mit identischem Fahrplan wie Sonntag, um vier Stunden. Damit wurden auch die Anliegen aus dem Quartier Oberhofstetten berücksichtigt, wofür im Jahr 2019 300 Unterschriften gesammelt worden waren.
Von Montag bis Freitag verkehrte die Linie 10 bisher tagsüber im 20-Minuten-Takt bis 20 Uhr. Neu wechselt der Taktfahrplan ab 19 Uhr, also eine Stunde früher als bisher, auf einen 30-Minuten-Takt bis 23 Uhr.
Batteriebus kommt
Auf dem Riethüsli-Ast der Linie 5 wird es am Morgen und Abend eine zusätzliche Früh- respektive Spätverbindung geben. Und noch eine gute Nachricht: Vermutlich bereits in einem Jahr fahren auf der Linie 10 die neuen Midi-Batteriebusse. Wie «unser» Riethüsler Stadtrat Peter Jans, Direktion Technische Betriebe, auf Nachfrage ausführt, läuft zurzeit die Ausschreibung. «In einem Jahr oder etwas mehr (je nach Lieferzeiten) werden dann moderne Batteriebusse – fast unhörbar – auf der Linie 10 fahren …».
Lange Geschichte mit vielen Anläufen
Der erste Bus fuhr am 15. August 2005 werktags nach Oberhofstetten. Doch bereits in den 80er-Jahren hatte es erste, erfolglose Bestrebungen für die Erschliessung des mehrheitlich über 800 m.ü.M. gelegenen Quartiers gegeben. In einer Umfrage des Quartiervereins sprachen sich 1990 rund 90 Prozent dafür aus. Ohne Erfolg: Neben politischen Gründen waren auch die topografischen Verhältnisse (Winterdienst) und die Überwindung der Zahnradstange bei der Einmündung in die Solitüdenstrasse Barrieren.
Einen grossen Rücklauf erzielte schliesslich 2003 eine Umfrage der IG Bus Oberhofstetten. 2004 stimmte das Stadtparlament einem dreijährigen Versuchsbetrieb zu. Zuerst fuhr der Bus als Zubringer von der Endstation Demutstrasse ins Quartier.
Als die Frequenzen unbefriedigend waren, wurden sogar diverse Kurse gestrichen. 2007 liess sich der damalige Stadtrat Fredy Brunner umstimmen und es folgte die lange gewünschte Direktverbindung zum Bahnhof. Ursprünglich hatte es geheissen, dort habe es zuwenig Platz.
Die Frequenzen stiegen, der Versuch wurde erfolgreich abgeschlossen; das Parlament stimmte den weiteren Ausbauschritten zu. So folgte der Taktfahrplan, zuerst werktags, ab 2010 nach einem erfolgreichen Versuch auch am Samstag, und nun mit dem letzten Ausbauschritt ist Oberhofstetten voll mit dem ÖV erschlossen.
Autor/in: Erich Gmünder | 7.12.2023 | 2 Kommentare | Tools:
Beatrice Truniger
15.12.2023 / 11:28 Uhr
Im Stadtparlament haben Lisa Etter und ich uns für die Ausweitung des Fahrplans eingesetzt und sind nun sehr erfreut, dass es mit dem Bus am Abend und am Sonntag geklappt hat. Den Oberhofstetter-Bus ins Rollen gebracht hat aber vor gut 20 Jahren eine Initiativgruppe um Heidi Kundela, Francisca Hildebrand und weiteren Quartierbewohner:innen. Ihnen gehört der grosse Dank!
N. Zoller
11.12.2023 / 12:56 Uhr
Ich, bzw. alle meiner Familie sind total happy über die Ausweitung. Vielen Dank allen, die das möglich gemacht haben :)