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18.12.2019

Die Bauarbeiten 2019 sind abgeschlossen

Verschiedene Faktoren führten auf der längsten Baustelle im Quartier zu einer längeren Bauzeit.

Urs Kellenberger, Bauleiter der Strassenneugestaltung im Riethüsli, stand der Quartierzeitung im Café Schwyter Red‘ und Antwort.

Erich Gmünder, Text und Fotos

Seit dem Frühjahr wird an der Neugestaltung der Teufener Strasse gebaut. Nun spricht der zuständige Bauleiter Urs Kellenberger über die Schwierigkeiten, welche Verzögerungen im Bauprogramm geführt haben – und dass nicht zuletzt dank Wetterglück die für 2019 geplanten Rohbauarbeiten der Bauabschnitte A bis C  doch noch Ende dieser Woche abgeschlossen werden können.

Seit dem Wochenende schlängelt sich der Verkehr nicht mehr auf Umleitungen, zum Teil über die neuen Trottoirs durch die 550 Meter lange Baustelle in unserem Quartier. Die Fahrbahnen konnten asphaltiert werden und wurden nun für den motorisierten Verkehr freigegeben.

Diese Woche werden die neuen Fussgängerübergänge an ihren definitiven Standort versetzt – verstärkt mit Fussgängerinseln. Die Markierungen wurden bereits angebracht.

Hier wird eine Biene Maja aufgestellt.

Der Wettergott spielte mit

Am Montag wurden auch die weissen Mittellinien, die gelben Radwegmarkierungen sowie die Einspurstrecke bei der Einmündung Demutstrasse Richtung St. Georgen gezogen. Bis Ende Woche soll die Strasse im Rohbau fertig gestellt sein.

Dass dies vor dem Wintereinbruch noch möglich war, ist für die Strassenbauer ein Glück – bei einem grösseren Schneefall hätte sich der Belagseinbau verzögert und damit hätte die provisorische Verkehrsführung noch länger gedauert. Diese führte bei den einen oder anderen Verkehrsteilnehmern zu Orientierungsproblemen und kritischen Situationen, wie Urs Kellenberger selber beobachten konnte. Doch im Grossen und Ganzen windet er den Autofahrern ein Kränzchen: Sie hätten sich den Verhältnissen angepasst und Verständnis gezeigt – Reklamationen habe es nur ganz wenige gegeben. Und er ist auch froh, dass die intensive Bauphase bei vollem Verkehr ohne Unfälle abgeschlossen werden konnte.

Aus dem Bahntrassee wird eine Promenade

Bis vor Weihnachten folgt nun noch der Einbau des Gehwegbelags auf der Seite Nestweiher. Ab Mitte Januar 2020 – dem witterungsabhängigen geplanten Baustart  – wird auf den überbreiten Trottoirflächen – dem ehemaligen Bahntrassee –  der Belag, der für die Umleitung nötig war, teilweise wieder aufgerissen, um die bereits erstellten Rabatten für die Baumallee freizulegen. Solche sind einerseits auf dem Abschnitt zwischen Hochwachtstrasse und Einfahrt zur Liegenschaft Kundert vorgesehen, anderseits bei den Geschäftsliegenschaften Schwyter bis zur ehemaligen Bahnhaltestelle an der Teufener Strasse. Gleichzeitig werden die teils noch ausstehenden Anpassungsarbeiten bei den einmündenden Strassen in Angriff genommen.

Nochmals eine Bus-Umleitung

Noch nicht abgeschlossen werden konnte die Platzgestaltung bei der Einmündung der Im Grund-Strasse, wo gleich neben dem früheren Postgebäude ein kleiner Quartierplatz entsteht. Dies aus gutem Grund: Hier wird von Ende März bis Mai während rund sechs Wochen nochmals der Riethüslibus via Umleitung über die provisorische Haltestelle Im Grund ausweichen, während die Arbeiten am Wendeplatz Demutstrasse abgeschlossen werden. Erst dann können die Bauarbeiten bei der neu rechtwinkligen Einmündung zu Ende geführt werden.

Passerelle ade – im Mai 2020

Zur gleichen Zeit wird auch der Knotenpunkt Demutstrasse/Teufener Strasse fertigerstellt und mit einer gesteuerten Lichtsignalanlage versehen. Diese Arbeiten sollen ebenfalls im Mai beendet sein – die Voraussetzung für den Rückbau der Passerelle, welche bis dahin noch als sicherer Schulweg dient.

Das dicke Ende folgt…

Ursprünglich war geplant, den unteren Teil der Teufener Strasse zwischen Hochwacht und Fellenbergstrasse ebenfalls noch dieses Jahr im Rohbau zu erstellen. Aufgrund der zeitlichen Verzögerungen im oberen Teil wurde schon im Herbst entschieden, diesen Abschnitt auf das nächste Frühjahr zu verschieben. Weil hier die Platzverhältnisse enger sind, komme man nicht darum herum, eine Lichtsignalanlage mit einspuriger Verkehrsführung einzusetzen, weshalb mit entsprechendem Stau zu rechnen sei. Jene Arbeiten sind zwischen März und Juni 2020 geplant.

Der Finish erfolgt in den Sommerferien: Da wird der Deckbelag eingebaut. Dazu wird geprüft, ob die Strasse in einem Teilbereich während eines Wochenendes total gesperrt werden kann. Die Zufahrt zum Quartier Oberhofstetten – insbesondere auch für den 10er-Bus – ,  soll jedoch dank der Ausführung in zwei Etappen und Umleitung via Hochwachtstrasse-Fähnernstrasse soweit wie möglich gewährleistet sein.

Erstens kommt es anders….

Immer wieder angesprochen wird man im Quartier auf die Tatsache, dass die Bauzeit länger als geplant dauert und damit die Geduld der AnwohnerInnen wie auch der durchfahrenden VerkehrsteilnehmerInnen auf die Probe gestellt wurde. Hätte die ausführende Baufirma nicht einfach mehr Personal einsetzen können, um den Bauprozess zu beschleunigen?

Urs Kellenberger hat Verständnis für diese Frage, gibt aber gleich ein paar Fakten zu bedenken. Hauptsächlich verantwortlich für die Verzögerungen sei einerseits der teils schwierige Baugrund gewesen. Andererseits erschwerend war auch der Abbruch der zum Vorschein gekommenen Tramschienen aus dem Jahr 1913 sowie der teils vorhandenen alten Steinbettfundation. Folgedessen musste ein grösserer Anteil der Fundationsschicht als geplant neu erstellt werden. Trotz der Sondagen, welche vor der Projektierung punktuell gemacht wurden, sei dies nicht absehbar gewesen.

Dazu kam, dass man auch bei den Werkleitungen auf Überraschungen gestossen sei, und dadurch Anpassungen in der Trasseeführung nötig waren.

Zwar spielte das Wetter grösstenteils mit, es habe aber auch längere Niederschlagsperioden gegeben, weshalb man den Belagseinbau teilweise mehrere Wochen habe verschieben müssen. Das habe dann den Eindruck gemacht, dass nicht mit dem nötigen Effort gearbeitet werde, sagt Urs Kellenberger.

Und angesprochen auf die eingangs gestellte Frage zum Personaleinsatz: Der Bauleiter glaubt nicht, dass mit mehr Personen effizienter hätte gearbeitet werden können. „Aufgrund der vorher erwähnten vielen kleinen Überraschungen und entsprechenden Wartezeiten wären sich die Arbeiter auf den Füssen gestanden.“ Eine Alternative wäre die Einführung eines Schichtbetriebs gewesen. Dieser wäre aber mit Immissionen für die Anwohnerschaft verbunden gewesen, weshalb mit wenigen Ausnahmen darauf verzichtet wurde.

Die beiden Bautrupps im Strassenbau und ein dritter für den Werkleitungsbau hätten effizient und motiviert gearbeitet – und das zum Teil unter extremen Bedingungen: von hochsommerlicher Hitze mit Temperaturen bis zu 37 Grad bis solchen unter dem Gefrierpunkt.

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