23.

2.04.2022

Kinder laufen für Kinder (und deren Familien)

Sponsorenlauf im Riethüsli - da haben manche Eltern gestaunt.

Am Mittwoch, 30. März startete um 10 Uhr auf dem Schulareal im Riethüsli ein Sponsorenlauf der besonderen Art: Vom Kindergärtler bis zum Sechstklässler rannten die Kinder aus dem Quartier ihre Runden, um Geld für den VSO (Verein Selbsthilfegruppe im Osten) und das heimische Ukraine@Riethüsli-Projekt zu sammeln.

Text: Claudia Jakob, Bilder: Andreas Zanolari

Es nieselt an diesem Mittwochmorgen. Der Himmel ist verhangen, zeitweise geht ein starker Wind. Die Kinder rennen trotzdem. Die Anwesenden unterstützen die Kinder trotzdem mit Applaus und Zurufen. Und die Familien in der Ukraine verlassen trotzdem ihre Heimat, egal ob unter Sonnenschein oder Schneegestöber.

Genau um diese Menschen unterstützen zu können, haben die Schülerinnen und Schüler im Quartier eifrig nach Sponsoren gesucht. Mutige Eltern haben jedoch den Willen und die Kraft ihrer Kinder teilweise unterschätzt und haben grosszügige Beiträge wie 10 oder sogar 20 Franken pro Runde versprochen.

Wie haben eben diese Mütter und Väter gestaunt, dass sogar die ganz Kleinen um die 10 Runden gerannt sind! Der Lauf erstreckte sich vom Pausenplatz bis zum Spielplatz, über die Piazza und wieder zurück – 700m legten die Läuferinnen und Läufer pro Runde zurück.

Der Sponsorenlauf startete um 10 Uhr, maximal sollte er bis 11.40 Uhr dauern. Nie hätte ich erwartet, dass dies auch wirklich eintrifft, wo doch die Jüngsten gerade mal vier Jahre alt waren! Die Begeisterung schwappte auf die zuschauenden Kinder über und so liessen sich auch nicht schulpflichtige Kinder auf den Lauf ein und rannten ihre Runden.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer unterbrachen ihre Zurufe für einen Kaffee oder ein Gipfeli, der Erlös wurde auch hier gespendet. Bis zum Schluss hielten die Schülerinnen und Schüler wacker durch. Mit einem kleinen Znüni gestärkt, nach einer Trink- oder WC-Pause oder durch die Jubelrufe der Zuschauenden angefeuert, liessen sich die Kinder immer wieder auf das Rennen ein und zeigten einen grossen Willen, viel Geld für die Flüchtenden zu sammeln.

Berührend waren auch die Momente, in welchen die älteren Schülerinnen und Schüler die jüngeren an die Hand nahmen und so zum Weitermachen motivierten.

Die Kindergärtler trugen die Farben der ukrainischen Flagge als Tücher um die Köpfe geschlungen. Alle Kinder hatten als Zeichen der Solidarität ein gelbes und blaues Gümmeli am Handgelenk. Unglaublich, wie viele Stempel an diesem Morgen verteilt wurden. Ich sah Kinder, die 24 Stempel auf ihrer Karte präsentierten. Doch geht es nicht um den Rekord oder die Schlusssumme, welche gespendet werden kann. Es ist schön zu sehen, dass unsere Kinder etwas bewirken und sie mit ihrer Kraft und ihrem Willen anderen Menschen helfen können.

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