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27.02.2019

Auch das Riethüsli will zeitnah eine Tagesbetreuung

Eltern wehren sich für Gleichbehandlung mit anderen Quartieren.

Die private Tagesbetreuung im Riethüsli steht nur beschränkt zur Verfügung. Fotos: Erich Gmünder

Das städtische Grundkonzept FSA+ der Stadt St. Gallen sieht vor, dass für Familien flexibel nutzbare, ganztägige Betreuungsangebote – auch während 9 der 13 Schulferienwochen offenstehen. Dieses Angebot ist in allen Vierteln St.Gallens erfolgt bzw. befindet sich in der Umsetzung – mit der einzigen Ausnahme des Riethüslis. Hier soll FSA+ erst mit Fertigstellung des neuen Schulhauses angeboten werden, was frühestens 2025 der Fall sein wird.

Sehr begrenzte ausserschulische private Kinderbetreuung durch Elternengagement im Riethüsli nur an vier Nachmittagen, nur außerhalb der Ferienzeiten und nur für 16 Kinder

Im Riethüsli bieten engagierte Eltern unter hohem Arbeits- und Finanzeinsatz eine zum Mittagstisch ergänzende Betreuung an. Allerdings kann diese Betreuung nur montags/ dienstags und donnerstags/freitags von 13.30 bis 18.00 Uhr und nicht in den Schulferien angeboten werden.

Morgens stehen einzelne Kinder (auch Kindergartenkinder) berufstätiger Eltern teilweise schon vor 7.30 Uhr vor der Schule. Aufgrund der Infrastruktur können maximal 16 Plätze von eigentlich notwendigen mehr als 100 Plätzen angeboten werden. Ausserdem kann der Hort nur die Anforderungen für Kindergarten- und Schulkinder bis ca. 4. Klasse abdecken.

Kinder ab der 5. Klasse finden hier keine angemessene altersgerechte Betreuung und werden dann zu Schlüsselkindern. Damit deckt der private Hort den Bedarf bei weitem nicht ab. Hinzu kommt, dass die Betreuungsgebühren für den privaten Hort Riethüsli deutlich höher sind, als sie es bei einem vergleichbaren städtischen Angebot wären. Für viele Eltern stellt der private Hort damit eine finanziell nur schwer oder gar nicht zu tragende Belastung dar.

Privater Hort Riethüsli nicht mehr existenzfähig

Während der Schulbauphase wird darüber hinaus das aufgrund der zu geringen Innenfläche dringend erforderliche Aussengelände teilweise wegfallen. Die Finanzierung des Hortes ist mit der heutigen Ausgangslage nicht mehr sichergestellt. Bereits jetzt können die notwendigen Weiterentwicklungen zur Erfüllung der Betriebsbewilligungsvoraussetzungen für den Hort nicht geleistet werden — es fehlt an Geld für qualifiziertes Personal und Räumlichkeiten. Ohne zeitnahe grundlegende strukturelle Veränderungen droht die Schliessung des Horts bis spätestens Anfang Juli 2021. Damit fällt dann auch das bisher geringe private ergänzende Betreuungsangebot weg.

Gleiches Angebot zu gleichen Kosten für alle städtischen Bewohner: Sofortige städtische Übergangslösung schaffen

Die Eltern des Riethüsli leisten mit ihren Steuerzahlungen einen vollwertigen Beitrag an die Weiterentwicklung des FSA+, werden aber in der städtischen Planung für den Ausbau des Angebots nicht berücksichtigt. Da die Stadt keine geeigneten Räumlichkeiten gefunden hat, wurde für das Riethüsli zur Bedarfsabdeckung bis zum Schulhausneubau nichts weiter geplant.

Die Eltern des Riethüsli fordern im Rahmen der Gleichbehandlung von der Stadt eine kurzfristige Sicherstellung der städtischen familienergänzenden Betreuung FSA+ auch im Riethüsli.

Jeannette Leuch, Verein Hort Riethüsli                                                
Stephanie Dudli, Elternforum Riethüsli

Das Riethüsli will nicht länger warten, Tagblatt 27.2.2019