18.09.2020

Konfliktgrün teilweise aufgehoben, Wartezeiten für Fussgänger verkürzt

Die Stadt hat reagiert: Was haltet ihr von den Nachbesserungen?

Erich Gmünder

Am 14. Mai wurde die neue Lichtsignalanlage in unserem Quartier in Betrieb genommen. Seither gab es viel Kritik, zumal Tage später der sichere Übergang über die Passerelle abgebaut worden war. Ziemlich genau vier Monate später hat die Stadt nun die Stimmen aus dem Quartier ernst genommen und – wie vor längerer Zeit versprochen – nachgebessert.

Wir trafen Ernst Knöpfel, Leiter Verkehrssteuerung beim Tiefbauamt und Dominik Bieli, Programmierer der Steuerlogik der Verkehrssteuerungsanlage, heute kurz vor Mittag an der Anlage an, wo sie eben die Änderungen via Tablet programmierten.

Folgende Massnahmen wurden getroffen:

•  Konfliktgrün. Das bedeutet, dass der Fussgänger und der abbiegende Verkehr gleichzeitig Grün haben – beim rollenden Verkehr blinkt zusätzlich zum grünen Pfeil eine gelbe Ampel. Das bedeutet, dass der Automobilist „vortrittsbelastet ist „und der Fussgänger „unbedingten Vortritt“ geniesst. Das Konfliktgrün war vor allem von Eltern beanstandet worden, weil die Kinder auf dem Schulweg irritiert waren, wenn plötzlich ein Auto vor ihnen stand. 

Massnahme 1, Fussgängerübergang Teufener Strasse (Standort ehemalige Passerelle): Der rechtsabbiegende Verkehr aus Richtung St. Georgen/Demutstrasse hat kein Konfliktgrün mehr, wenn der Fussgängerstreifen Grün hat. Möglich ist dies laut Ernst Knöpfel, da hier zwei Einspurstrecken vorhanden sind und sich so der Rückstau in Grenzen hält.

Massnahme 2, Fussgängerübergang über die Demutstrasse: Der rechtsabbiegende Verkehr von Richtung Teufen hat erhält weiterhin Konfliktgrün, dies jedoch mit einer Verzögerung von 4 Sekunden gegenüber dem Fussgängergrün. Dies erlaubt den Fussgängern, mindestens die sichere Mittelinsel zu erreichen – für Kinder genügt es, die Strasse zu überqueren. Der Rückstau für den rollenden Verkehr hält sich in Grenzen. Eine völlige Eliminierung des Konfliktgrüns hätte grössere negative Einflüsse auf den Verkehrsfluss auf der Teufener Strasse. 

• Wartezeiten bei den beiden Fussgängerübergängen Teufener Strasse. 

Massnahme  3: Die maximale Grünphase für den Durchgangsverkehr in beide Richtungen wird um 20 Sekunden verkürzt, von 55 auf 35 Sekunden. Die Wartezeiten für die Fussgänger sollen umgekehrt dadurch entsprechend reduziert werden. Für den rollenden Verkehr ist in der Folge bei stärkerem Verkehrsaufkommen mit längerem Rückstau zu rechnen. 

Mit den drei Massnahmen soll das Versprechen umgesetzt werden, die Fussgänger analog zum ÖV zu priorisieren. Damit wäre ein Anliegen der ersten Stunde erfüllt.

Wie wirken sich die Massnahmen in der Realität aus?

Die beiden Verkehrsplaner sind interessiert an Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Schreiben Sie uns Ihre Beobachtungen und Erfahrungen via redaktion@riethüsli.ch oder direkt unten in die Kommentarspalte. Wir sammeln diese und leiten sie umgehend an die zuständigen Stellen weiter.