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25.11.2020

Das Ruhebänkli Nummer 1 strahlt in alter Frische

Immer mal wieder werden die Bänkli des Quartiervereins Opfer von Vandalenakten.

Ein Sommer ohne Bänkli am Solitüdenweg – nur die Sockel erinnern daran, dass hier etwas fehlt.

Erich Gmünder, Text und Fotos

Ein halbes Jahr lang mussten die Wandersleute auf dem Weg zur Solitüde auf die Sitzgelegenheit verzichten. Vandalen hatten die Ruhebank versprayt und früher einmal darauf sogar ein Feuer entfacht. Nun wurde das renovierte Bänkli von Vorstandsmitgliedern des Quartiervereins wieder montiert.

Quartiervereinspräsident Hannes Kundert demontierte Mitte Mai die verunstalteten Bretter. Auf der Sitzfläche gut erkennbar der Brandfleck.

Dass die Ruhebänke verunstaltet oder sonstwie mutwillig zerstört werden, ist doch eher die Ausnahme, wie Quartiervereinspräsident Hannes Kundert festhält. Umso wichtiger ist es, dass sie nach solchen Vorfällen rasch entfernt werden, um nicht Nachahmungstäter anzulocken. Dumm nur, dass es diesmal gleich im Frühjahr „passierte“, als der Weg auf die Solitüde und um den Menzlenwald coronabedingt stark begangen wurde.

Denn nach der Demontage der Bretter ging es rund ein halbes Jahr, bis sie instand gestellt waren und wieder montiert werden konnten. Den Unterhalt und die Kontrolle über schadhafte Bänkli übernimmt der Quartierverein, das Material wird von Stadtgrün zur Verfügung gestellt.

Jedes Jahr, wenn jeweils der Christbaum installiert wird, macht sich eine Gruppe Freiwilliger auf, um die schadhaften Bänkli zu demontieren, damit sie über den Winter revidiert werden können. Der Grund sind meist nicht Zerstörungswut, sondern die Witterung, die nach den Sitzgelegenheiten mit der Zeit zusetzt.

Am Wochenende war es nun wieder soweit – die revidierten Bänkli wurden, wie hier am Solitüdenweg, von Präsident Hannes Kundert und Vizepräsidentin Gisela Bertoldo wieder montiert.

Das Bänkli am Solitüdenweg ist übrigens die Nummer 1. Nicht nur seiner prominenten Lage wegen am vielbegangenen Solitüdenweg, sondern auch das erste, das überhaupt vom Quartierverein aufgestellt worden ist. Daran erinnerte Hannes Kundert in einem Interview im St. Galler Tagblatt anlässlich seines Rücktritts. Er fragte den den früheren Wirt auf der Solitüde, Emil Speck, ob der Quartierverein oben auf der Solitüde seine Bundesfeier abhalten dürfe. Dieser sagte ja mit der Bedingung, dass die verwitterte alte Bank unterhalb der Aussichtsbeiz ersetzt werde. Gesagt, getan – so begann die Geschichte des „Riethüsler Bankenwesens“, denn nun begann der Quartierverein systematisch, neue Bänke entlang der Wanderrouten und an Aussichtspunkten aufzustellen. 

Insgesamt zwei Dutzend Bänke hat der Quartierverein aufgestellt, wo jeweils der Name darauf prangt. 

Die Bänkli sind bei jung und alt beliebt, um zu verschnaufen, die Aussicht zu geniessen oder miteinander über Gott und die Welt zu plaudern. Schade, dass die Untersätze stumm bleiben – sie hätten sicher viel zu erzählen….

Die Karte mit den Ruhebänken im Riethüsli. Falls Sie eine Lücke im „Riethüsler Bankennetz“ entdeckt haben, oder wenn Sie ein schadhaftes Bänkli feststellen, melden Sie sich bitte bei Philipp Romanin, Mail: philipp@romanin.ch.

Impressionen zu allen Jahres- und Tageszeiten der Bänkli im Riethüsli

GALERIE

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