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24.02.2022

Die Geisterbahn im Zivilschutzbunker – JETZT MIT VIDEO

Schmutziger Donnerstag an der Schule Riethüsli.

Während in der Ukraine die Bevölkerung zu fliehen versucht oder sich in U-Bahn-Stationen oder sich in Kellern vor den kriegerischen Ereignissen versteckt, welche wenige Stunden zuvor durch den Einmarsch Russlands ausgelöst wurden, ist an der Schule nichts zu spüren. Die Kinder feiern mit ihren Lehrkräften ausgelassen Fasnacht, auf dem Pausenplatz, viele sind maskiert. Die wenigsten wissen wohl kaum davon, was in der weiten Welt gerade vor sich geht.

Zwischendurch werden sie klassenweise durch den Zivilschutzbunker unter der Schule geführt, der von ihnen als Geisterbahn gestaltet wurde.

Schaurig schön – die Geisterbahn im Video

Gruselig ist es im Bunker – Totengerippe, überdimensionale Spinnen und Spinnennetze, entsprechende Geräusche, (Disco-)Nebel, flackernde Beleuchtung.

Die Lehrerin Dani Müller, welche die Klassen, begleitet von ihren Lehrerinnen einzeln durch das gespenstische Labyrinth führt, fragt die Kinder zwischendurch immer mal wieder: Habt ihr Angst? Nein, schallt es zurück. Will jemand wieder nach draussen? Nein. In der Gemeinschaft fühlt man sich stark – alleine möchte man vermutlich nicht hier unten verweilen. Selbst dem Reporter gruselt es und er verliert zeitweise die Orientierung oder stolpert über irgendwelche Hindernisse. Würde man da überhaupt alleine wieder hinausfinden?

Nach einer halben Stunde ist der Spuk vorbei – es geht wieder ans Tageslicht. Niemand würde es zugeben, aber vermutlich sind alle froh, wieder draussen zu sein. Nur ein Bub meldet keck, er möchte gerne alleine nochmals hinein. Zum Glück für ihn wird das nicht erlaubt…

Ein Stück Geschichte

Die unterirdischen Zivilschutzanlagen sind schon viele Jahre nicht mehr in Betrieb. Viele Riethüsler wissen vermutlich nicht einmal mehr, dass hier ein Teil der Quartierbevölkerung Unterschlupf gefunden hätte, wenn bei uns Bomben gefallen wären oder atomare Verstrahlung gedroht hätte.

Ebenfalls war hier ein unterirdisches Notspital eingerichtet, das innert weniger Tage hätte in Betrieb genommen werden können. Glücklicherweise war das nie der Fall, und der Krieg schien fern, weshalb die Anlagen abgebaut wurden. Im Zusammenhang mit dem Neubau der Schule werden sie zurückgebaut – und erleben jetzt nochmals eine friedliche Zwischennutzung.

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