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30.04.2022

Das Duo Stefanalfred eroberte die Herzen

Es hatte noch Platz im NestPunkt - aber wer kam, kam auf die Rechnung. VIDEO

Eine Auswahl der Tapas – eine Vielfalt von Köstlichkeiten mit spanischem Einschlag.

Erich Gmünder, Bildbericht

Ob es daran liegt, dass die beiden ausserhalb der Insiderkreise zu wenig bekannt sind? Verlockte der warme Frühlingsabend, im eigenen Garten zu verweilen? Oder war der Termin einen Tag nach der gutbesuchten HV des Quartiervereins ungünstig?  

Auf jeden Fall waren sich alle am Schluss dieses Abends alle Anwesenden einig: Wer nicht kam, hatte etwas verpasst.

Verpasst einerseits die von Walter Späti liebevoll zubereiteten Tapas – da schlägt sich wohl sein Zweitwohnsitz in Spanien nieder – und anderseits die musikalischen Gäste. Das Duo Stefanalfred gewann mit fortschreitender Dauer an Fahrt, am Schluss gab es Ovationen und wurden frenetisch Zugaben verlangt.

Jugendfreunde

Alfred – der zweite Teil des Namens ist der zweite Vorname von Stephan Dähler, dem Mann, der die Lieder selber komponiert und geschrieben hat. Es sind feinsinnige Beobachtungen von Menschen sowie der eigenen Gefühlswelt, mit zunehmendem Alter  – beide stehen an der Schwelle zur Pensionierung – leicht sarkastisch. 

Lieder für Erwachsende heisst das Programm sinnigerweise (das -d- am Wortende ist kein Schreibfehler!). Mit 65 sich noch wachsend und nicht ausgewachsen fühlend, erwachend und immer offen für neue Erfahrungen und Sichtweisen, das steckt wohl dahinter. Als gebürtiger Appenzeller in St. Gallen – viele Lieder sind im unverkennbaren Dialekt geschrieben – bringt der Innerrhoder auch nach Jahrzehnten noch eine Aussensicht auf die Stadt ein.

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Der Liedermacher (hier an der Gitarre) hat sich vor vielen Jahren mit seinem Schulkameraden aus der Seminarzeit zusammengetan: Mit Peter (Hugo) Baumann hat er in den Anfängen Tanzmusik gemacht und dessen musikalische Vielfalt entdeckt: Er spielt Posaune – gelernt in Jugendjahren in der Musikgesellschaft Bernhardzell – genauso virtuos wie Akkordeon, das riesige Bass-Saxofon mit vibrierenden Tieftönen, Piano…

oder sogar Alphorn – eine Kostprobe davon gab er vor dem Konzert den staunenden Kindern auf der Schulhauswiese.

Der Liedermacher (rechts) und sein Begleiter, ein Tausendsassa auf vielen Instrumenten.

Viele Songs handeln vom Urthema Liebe, oft beginnen sie fast ein bisschen romantisch, aber enden immer mit einem überraschenden Ausgang – und alles andere als kitschig. Die Lieder erfordern viel Aufmerksamkeit – nicht nur wegen des Innerrhoder Einschlags  – und sie fuhren immer stärker ein, insbesondere nach der Pause, als es „härter“ wurde, jazziger, röhrender  im Sound und gewagter im Text und mit trockenem Humor kommentiert vom Liedermacher selber.

So endete das Konzert dann kurz nach neun Uhr in einem Fest, das die (zu) kleine Besucherschar vergessen liess. Der Riesenapplaus und eine überaus grosszügige Topfkollekte waren der verdiente Lohn für die beiden junggebliebenen Freunde. Auf dem Werbeflyer war nicht zu viel versprochen worden: Da ging wirklich die Post ab!

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