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30.06.2021

Es gibt Spielraum für Mitwirkung, das ganze Quartier ist eingeladen

Start zum Partizipationsverfahren beim Schulhausneubau Riethüsli.

Mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen lädt die Stadt St. Gallen zur Mitwirkung beim Jahrhundertprojekt für die neue Schule Riethüsli ein. Dazu ist neben den direkt Involvierten wie LehrerInnen und Schülerinnen auch die Quartierbevölkerung eingeladen.

SO LÄUFT DER PARTIZIPATIONSPROZESS ZUM SCHULHAUSRIETHÜSLI

Bereits fanden virtuelle Treffen mit der Begleitgruppe aus dem Quartier – Elternforum, Quartierverein, AnstösserInnen – statt, und es gab erste Inputs und Wünsche, die für den laufenden Prozess bis zur Eingabe des Bauprojekts zuhanden der Baubewilligungsbehörden eingebracht wurden.

Die Hülle kann nicht mehr verändert werden

Am Dienstagabend nun wurden die Delegationen aus dem Quartier zu einem Infoanlass in der Turnhalle 2 eingeladen. Florian Sauer, Leiter der Abteilung Schulen, und Susanne Lüthi vom Hochbauamt informierten über den mehrstufigen Prozess und stellten sich vorerst konkreten Fragen zum aufgelegten Projekt, über das im November an der Urne abgestimmt worden war. Sauer machte klar, dass der Handlungsspielraum beschränkt ist: Das Siegerprojekt wurde bereits 2012 in einem Wettbewerbsverfahren bestimmt, die „Hülle“ kann nicht mehr verändert werden.

Es geht um Bereiche wie die Gestaltung der Aussenräume, die Benutzung der Anlageteile wie beispielsweise die Doppelturnhalle, die Aula mit Office, die Grünflächen, die Pausenplatzterrasse oder die Schulbibliothek, welche dem Quartier den versprochenen Mehrwert bringen sollen.

Florian Sauer machte aber auch deutlich, dass der Partizipationsprozess eigentlich viel früher hätte beginnen sollen, nämlich bei der Erarbeitung der Grundlagen für die Projektierung. 2010, als die Projektierung angestossen wurde, war Partizipation in der Verwaltung noch nicht so breit abgestützt, sondern primär auf die Nutzenden ausgerichtet war. Nun gelte es, aus den vorhandenen Möglichkeiten das Beste herauszuholen.  Immerhin: Damals richteten die Lehrerinnen und Lehrerinnen im Riethüsli den Blick weit in die Zukunft und sprachen sich für eine möglichst flexible Nutzung der Schulräume aus, was direkt ins Projekt eingeflossen ist. Die Klassenzimmer und Gruppenräume sind transparent und multifunktional gestaltet und erlaube wechselnde Unterrichtsformen und klassenübergreifenden Unterricht.

Florian Sauer, Leiter Abteilung Schulen, stellte den Partizipationsprozess vor.

Viel Potenzial

Wieviel trotzdem noch für das Quartier herauszuholen ist, machte der bunte Strauss von Fragen und Vorschlägen aus den verschiedenen Gruppen gestern Abend deutlich, welche von einem externen Moderationsteam eingeholt wurden. Eine der zentralen Fragen war die Gestaltung des Aussenraums: 

  • Im Hinblick auf die Klimaerwärmung: Fragen zur Beschattung des Pausenplatzes mit Bäumen und Sträuchern, Einbezug von Wasserflächen, Schutz vor Regen (Unterstände), Gestaltung von Spielzonen, Klassenzimmer im Freien, kreativer Raum zur temporären Gestaltung durch die Kinder selber (Kreativbrache). 
  • Zukunft des Kindergartens Guggerstrasse mit seinem Spielplatz: temporäre Umnutzung allenfalls durch Spielgruppen statt durch Schaffung von Wohnraum.
  • Statt sechs verschiedenen Gebäuden wird nun praktisch die ganze Schule in einem Punktbau an der Teufener Strasse untergebracht. Wie können die unterschiedlichen Bedürfnisse von Kindergärtlern und grösseren Schülern berücksichtigt werden? Wie kann der Bereich Tagesstruktur, der das ganze erste Stockwerk beanspruchen wird, abgetrennt werden.
  • Wie können die öffentlich zugänglichen Anlagen ausserhalb des Schulbetriebs abgetrennt werden.
  • Besteht genügend Raum für Elternbesprechungen, für musikalischen Grundunterricht und Therapien.
  • Bauphase: Wie ist die Sicherheit der Schulkinder insbesondere während des Abbruchs gewährleistet resp. wie werden die provisorischen Schulwege gesichert.

Das sind nur einige Beispiele. Manche Fragen und Inputs konnten geklärt werden, andere werden im weiteren Prozess bearbeitet.

Das geplante Schulhaus. Durch die Konzentration auf einen Punktbau wird viel Grünraum frei, den es nun zu gestalten gilt.

Alle sind eingeladen!

Im Herbst sollen alle Bewohnerinnen und Bewohner eingeladen werden, ebenfalls ihre Anliegen und Wünsche einzubringen, an einem Quartierplenum am Samstag, 11. September vormittags, zwischen 9 und 1 Uhr.

Welche Impulse es schliesslich in die konkrete Baueingabe schaffen, die Anfang November zuhanden der Baubewilligungsbehörden eingereicht wird, das erfahren wir am Dienstag, 16. November im Rahmen einer Ergebnispräsentation um 19 Uhr.

Danach soll es im ambitionierten Zeitplan rasch weitergehen. Im Sommer 2022 ist Baubeginn, mit Rückbau der Schulanlagen und Turnhalle sowie Zivilschutzunterkunft im Nest 1, während der Schulbetrieb im Nest 2 zusammengefasst wird – eine Herausforderung für die Schule, wie Schulleiterin Barbara Brandenberg klar machte.

Wenn alles wie vorgesehen abläuft, kann die Schule im Herbst 2025 bezogen werden, danach erfolgt der Rückbau der übrigen Anlagen und die Gestaltung des Grünraums.

Hier geht es zur Einladung und Anmeldung für das Quartierplenum PDF

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