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9.06.2020

„Die Übergabephase hat bereits begonnen“

Interview mit Barbara Brandenberg, neue Schulleiterin im Riethüsli.

Barbara Brandenberg vor ihrer neuen Wirkungsstätte. Foto: Erich Gmünder

Am 1. August beginnt die Amtszeit der neuen Schulleiterin vom Riethüsli. Die 57-jährige Teufnerin Barbara Brandenberg wird dann die Nachfolge von Oskar Sturzenegger antreten, der nach 27-jähriger Tätigkeit als Schulleiter pensioniert wird. Wir trafen sie zu einem Interview.

Interview: Erich Gmünder

Frau Brandenberg, herzlich willkommen im Riethüsli. Sie bringen acht Jahre Erfahrung als Schulleiterin in Schwellbrunn mit. Weshalb jetzt der Wechsel ins Riethüsli?

Die Stelle war ausgeschrieben, und als ich die Ausschreibung sah, habe ich gleich gedacht, das ist meine Stelle. In Schwellbrunn hat es mir super gut gefallen. Aber ich wollte immer mal noch eine andere Schule kennenlernen, ein Gegenstück zu einer Landschule. Oder anders ausgedrückt: nochmals eine neue Herausforderung annehmen. Dass die Schule Riethüsli viel näher an meinem Wohnort liegt und mir die Pendlersituation vereinfacht, war natürlich ein klarer Pluspunkt.

Ihr Vorgänger ist im Riethüsli aufgewachsen und hat die meiste Zeit hier gelebt – Sie kommen von auswärts, ist das kein Nachteil?

Das mag Nachteile haben, ich konzentriere mich jetzt auf die Vorteile. Man kann sich, wenn man von aussen kommt, wirklich neutral, ohne Vorurteile auf die Situation einlassen. Man kann unvoreingenommen auf die Leute zugehen. Das hat in Schwellbrunn gut geklappt.

Wie gut kennen Sie das Riethüsli?

Eigentlich nur von der Durchreise, sei es als Velo-, Zug- oder Autofahrerin. Ab und zu laufe ich via Riethüsli in die Stadt oder umgekehrt und Joggingrunden führten mich auch schon in die Nähe. Vor dem Umzug nach Teufen haben wir jedoch einige Jahre in St. Gallen gewohnt, im Wolfganghof, und die Wanderungen mit dem Kinderwagen via Riethüsli in die Stadt sind mir in schöner Erinnerung. Ich habe einen guten Eindruck, das Riethüsli ist ein gesundes Quartier. Und jetzt freu ich mich natürlich, das Quartier schon bald besser kennen zu lernen.

Im Interview zu seiner Pensionierung sagte Oskar Sturzenegger, eine seiner wichtigsten Aufgaben sei gewesen, den Lehrpersonen den Rücken freizuhalten. Wo sehen Sie Ihre Schwerpunkte?

Mir ist es wichtig, dass wir als Schule Riethüsli miteinander unterwegs sind, innerhalb der Leitplanken und in die gleiche Richtung gehend! Es soll ein Ort sein, wo sich Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler wohlfühlen. Ein Ort, in den auch die Eltern unbedingt Vertrauen haben. Jedes Kind soll mit seinen individuellen Bedürfnissen im Rahmen des Machbaren gefördert und gefordert werden. Dies bedingt eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen, Fachpersonen, Eltern und Schulleitung. Für mich als Schulleiterin ist es eine Hauptaufgabe, die Lehrpersonen so zu unterstützen und begleiten, damit sie ihre anspruchsvolle Arbeit zu Gunsten der Kinder bestmöglich bewältigen können.

Es kommt eine anforderungsreiche Zeit auf die Schule und auf Sie als neue Leiterin zu –  die Mitwirkung bei der Planung und Realisierung, die Bewältigung der Bauphase, die Züglete ins neue Schulhaus – wie meistern Sie das?

Jetzt fangen wir einfach mal an und schauen (lacht). Wir nehmen eins ums andere und versuchen gut vorauszudenken, was es braucht bei jedem Schritt. Gut informieren, gut zuhören, Ideen entwickeln lassen, Bedenken ernst nehmen und dann gute Lösungen für jede Phase erarbeiten, das wird wohl das „Rezept“ sein.

Ich habe das Glück, dass ich bereits Erfahrung mit grösseren Bauvorhaben mitbringe. In meine fünfjährige Amtszeit als Gemeinderätin in Teufen fiel der Neubau des Alters- und Pflegeheims Unteres Gremm, den ich als Ressortleiterin begleitete. In Schwellbrunn bedingte ein Modellwechsel auf der Oberstufe grössere Anpassungen an den Schulhäusern. So ein Prozess löst vieles aus, auch emotional. Das ist eine Herausforderung, die mich zusätzlich reizt. Der geplante Neubau gefällt mir übrigens super, einerseits architektonisch und andererseits finde ich die offene Innengestaltung eine Riesenchance für die verschiedenen Unterrichtssettings.

Wann nehmen Sie konkret Ihre Aufgabe auf?

Der Vertrag läuft ab 1. August. Punktuell bin ich jetzt schon dran. So war ich bereits in der Schule und durfte das Team kennenlernen. In der Woche vor Schulbeginn werden Schilf-Tage (Schulinterne Lehrerfortbildung) stattfinden, die ich jetzt vorbereite, und ich stehe in engem Kontakt mit meinem Vorgänger; das heisst, die Übergabephase hat jetzt begonnen.

Bleibt noch Zeit für Ferien?

Ich werde noch ein Trekking durch die Alpen machen, danach werde ich mich ganz auf meine neue Aufgabe konzentrieren, um am 1. August gut vorbereitet starten zu können.

Steckbrief: Barbara Brandenberg

Geboren in: Stans NW

Aufgewachsen in: Stans NW

Familie: 3 erwachsene Kinder

Bürgerort: Zug/Stans

in Teufen seit: 1998

berufliche Laufbahn/Stationen:

–         Pädagogische Grundausbildung in Luzern

–         Mehrjährige Unterrichtserfahrung in der Schweiz und im Ausland

–         Diverse Aus- und Weiterbildungen an der PH Luzern und St. Gallen (Bildungsmanagement)

–         Schulleiterin in Schwellbrunn und Speicher

Engagements:

–         Aufbau und Durchführung der «English for Kids»-Kurse in Teufen

–         Sprachkurse (Englisch oder Deutsch) für Erwachsene

–         Gemeinderätin in Teufen

Hobbys und andere Leidenschaften: 

Gerne entdecke ich neue oder bekannte Pfade auf dem Fahrrad, in Berg- oder Turnschuhen, auf Skis, auf dem Pferderücken oder auf dem Segelschiff. Ich lese sehr gerne und auch Kochen macht mir Spass. Und wenn immer möglich verbringe ich Zeit mit Freunden oder mit meiner Familie.  

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