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25.05.2020

Eichhörnchen-Beobachtungen gesucht

Die flinken Kletterkünstler und ihr Lebensraum in der Stadt.

Eichhörnchen verbringen die meiste Zeit ihres Lebens auf Bäumen. Sie leben in der Stadt in Parkanlagen oder Wohnquartieren, in denen viele alte Bäume wachsen. So alltäglich die Eichhörnchen erscheinen, so wenig ist über ihr wirkliches Leben hoch oben in den Baumkronen bekannt.

Im Projekt «Eichhörnchen & Stadtbäume» der Meldeplattform st.gallen.stadtwildtiere.ch werden Eichhörnchen-Beobachtungen gesammelt und Freiwillige können mithelfen, die flinken Kletterkünstler und ihren Lebensraum in St.Gallen zu erforschen.

Im Zuge der Verdichtung unserer Städte geraten Grün- und Freiräume und besonders Bäume unter Druck. Stadtbäume spielen in Zukunft eine wichtige Rolle: Sie wirken wie natürliche Klimaanlagen auf das immer wärmer werdende Stadtklima und tragen massgeblich zur städtischen Lebensqualität bei. Stadtbäume sind zudem entscheidend für die Artenvielfalt in Siedlungsgebieten bieten sie Lebensraum und Nahrung für Wildtiere. Eichhörnchen leben dort, wo genügend Bäume wachsen und sie eine Lebensgrundlage finden.

Beide Bilder zeigen das bei uns einheimische eurasische Eichhörnchen. Sie kommen in unterschiedlichen Farbtypen vor. Das Fell auf der Oberseite kann von fuchsrot bis fast schwarz variieren, die Unterseite bleibt immer weiss. Es gibt Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Fellfarbe und der Höhenlage, in tieferen Lagen sind die Eichhörnchen meist fuchsrot, in höheren braunschwarz. Die beiden Farbvarianten können aber auch nebeneinander vorkommen (beide Fotos stammen aus St.Gallen). Die Eichhörnchen-Meldungen (wenn immer möglich mit Foto) tragen dazu bei, eine landesweite Verbreitungskarte der Eichhörnchen-Farbvarianten zu erstellen.

Eichhörnchen-Beobachtungen gesucht

In einem ersten Schritt werden Eichhörnchen-Beobachtungen gesucht. Wer in der Stadt ein Eichhörnchen entdeckt, kann dieses mit Bild auf stgallen.stadtwildtiere.ch melden. Anschliessend werden die Bedingungen erforscht werden, welche Eichhörnchen ein Vorkommen im Siedlungsraum ermöglichen: Wieviele und welche Bäume braucht es in einem Gebiet, damit Eichhörnchen dort leben können? Welche Rolle spielen die Vernetzung von Grünräumen und die Fragmentierung der städtischen Gebiete für Eichhörnchen?

Feldarbeiten mit Beteiligung von Freiwilligen

Die Lebensraumansprüche der Eichhörnchen im städtischen Siedlungsraum werden im Projekt zusammen mit den St.Galler StadtNaturBeobachterinnen und -Beobachtern mit den Methoden von Citizen Science erforscht. Wer sich für Eichhörnchen und Stadtbäume interessiert und etwas Zeit für die Feldarbeiten zur Verfügung hat, kann mitmachen. Vorkenntnissen sind nicht nötig. Interessierte können sich unter stgallen@stadtwildtiere.ch melden.

Handlungsempfehlungen für die Grünraumvernetzung

Die Resultate des Projekts sollen die Grundlage für Handlungsempfehlungen bezüglich der Vernetzung von Grünräumen und Baumbeständen für kleine Wildtiere in der Stadt St.Gallen dienen. Diese werden gemeinsam mit den Trägern des Projekts ausgearbeitet. In St.Gallen wird das Projekt im Rahmen von «Natur findet Stadt» von der Stadt St.Gallen, vom WWF St.Gallen, von Pro Natura St.Gallen-Appenzell, dem Naturmuseum St.Gallen und vom Naturschutzverein St.Gallen und Umgebung getragen.

www.stgallen.stadtwildtiere.ch

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