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30.09.2020

Architekturwettbewerb für Neuüberbauung des Quartierzentrums geplant

Der Talhof soll durch eine Neuüberbauung ersetzt werden - bereits wird Kritik laut.

Der Talhof soll einer Neuüberbauung Platz machen. Das Gebäude wurde 1904 erbaut und hat prägenden Charakter für das Quartierzentrum Riethüsli. Fotos: EG

Erich Gmünder

Was passiert mit den städtischen Liegenschaften im Kernbereich unseres Quartiers? Stimmen die Gerüchte, dass die Liegenschaften aus dem Anfang des letzten Jahrhunderts abgebrochen und durch eine Neuüberbauung mit kleinem Einkaufszentrum ersetzt werden sollen? An der Quartiershauptversammlung konnte Stadträtin Maria Pappa auf eine entsprechende Frage noch keine detaillierte Auskunft geben. Jetzt lässt sich die Stadt auf eine Anfrage im Stadtmelder erstmals in die Karten blicken. Und bereits wird erste Kritik in den sozialen Netzwerken laut – am Ende dieses Beitrags.

Die Antwort im Stadtmelder tönt vielversprechend: „Auf dem Gelände ist in absehbarer Zeit eine Entwicklung geplant. Um den Zentrumscharakter zu stärken, ist eine Nutzungsdurchmischung mit Einkaufsmöglichkeiten im Erdgeschoss und Wohnungen in den Obergeschossen vorgesehen.“

Architekturwettbewerb geplant

„Um der Attraktivität des Quartiers und der zentralen Lage innerhalb des Quartiers gerecht zu werden, soll eine vorzügliche städtebauliche Lösung mittels eines Architekturwettbewerbs gefunden werden. Dabei wird dem charakterlichen Strassenzug der Liegenschaften Teufenerstrasse sicher Rechnung getragen.“

Bisher nur Gerüchte

Die Anfrage im Stadtmelder unter dem Titel „Was passiert mit den städtischen Liegenschaften im Quartierzentrum Riethüsli“ im Wortlaut: „An der HV 2020 des Quartiervereins Riethüsli konnte resp. durfte Stadträtin Maria Pappa keine detaillierte Auskunft geben, welche Pläne die Stadt nach dem Erwerb der Liegenschaften an zentraler Lage mit Vollanschluss an den ÖV (Bahn, Bus, Postauto) hegt. Werden sie abgebrochen und durch einen Neubau mit zentralen Funktionen ersetzt? Oder durch einen Anbau auf der Rückseite beim Bahnhof Riethüsli ergänzt? Gerüchteweise ist immer wieder zu hören, dass ein kleines Einkaufszentrum geplant ist. Nach der gelungenen Neugestaltung der Teufener Strasse wäre nun der Zeitpunkt für eine transparente Kommunikation unter Einbezug der Bevölkerung sprich Partizipation.“

Partizipation versprochen

Auch dazu gibt der Stadtmelder eine klare Antwort: „Der Quartierverein wird frühzeitig in die geplante Entwicklung eingebunden. Dies wurde von Maria Pappa auch zugesichert.“

„Gasthaus & Bäckerei Thalhof“ um 1910. Illustration: Stadtarchiv SG

In den Kommentarspalten auf Facebook geben die Pläne der Stadt zu reden – bitte unten rechts auf das Facebook-Logo klicken:

„Warum?“ – „Schade, die Häuserzeile ist doch ein Teil der Geschichte des Riethüslis“ – „Diese schönen Häuser sind identitätsstiften für das Riethüsli“ – In den Kommentaren auf Facebook stossen die Pläne mehrheitlich auf Kritik:

Gepostet von Erich Gmünder am Donnerstag, 1. Oktober 2020

Und was passiert mit der alten Post?

Auch zur Weiterverwendung der stillgelegten Postfiliale startete die Redaktion unter dem Titel: „Die ehemalige Post steht leer – Potenzial an bester Lage liegt brach“ eine Anfrage: „Seit der Schliessung der Post Riethüsli (und Ersatz durch eine Postagentur vis-à-vis im Schwyter) im Jahre 2012 schlummert das Gebäude vor sich hin. Man kann sich nur ausmalen, was hier alles möglich wäre: Ein kleiner Spar, ein Popup-Restaurant, ein Quartiertreff, Brockenhaus…
Muss das Gebäude dem Schulhausneubau mit Turnhalle weichen? Dann bliebe immerhin eine Möglichkeit für eine Zwischennutzung. Oder wälzt die Stadt andere Pläne an diesem zentralen Platz?“

Die Antwort im Stadtmelder:

„Momentan sind die Räume des alten Postgebäudes stadtintern (Strasseninspektorat, Informatikdienste der Stadt IDS) vermietet. Die Liegenschaft des alten Postgebäudes ist während der Bauzeit des neuen Schulhauses stark betroffen. Die Heizung ist an das bestehende Schulhaus angeschlossen und muss während der ganzen Bauzeit unterbrochen werden. Ausserdem sind starke Immissionen durch Baustellenverkehr, Staub und Lärm unvermeidbar. Es ist vorgesehen, während der Bauzeit die Räume für die Baustelleninfrastruktur zu nutzen (Baubüro und/oder Baustelleninstallationen von Unternehmer).

Für nach der Bauzeit ist vorgesehen, dass dieses Gebäude in die Nutzungsstudie / Wettbewerb der gegenüberliegenden Grundstücke integriert wird.“

An dieser Stelle bedanken wir uns für die speditive Bearbeitung der Anfragen durch die Stadtverwaltung. Die Antworten erfolgten wenige Stunden nach Eingang der Meldungen.

Der Stadtmelder befindet sich auf «MobileSG» – die App der Stadt St.Gallen“ und kann hier für Smartphones und Tablets heruntergeladen werden (für iOS und Android)

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