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20.05.2020

Ein neues Naherholungsgebiet vor der Haustüre

Die Renaturierung des Weiherweidbachs im Tal der Demut ist abgeschlossen und öffentlich zugänglich.

Erich Gmünder, Text und Fotos (Riethüsli-Magazin Mai 2020)

Auf einer Länge von 400 Metern wurde der Weiherweidbach im Tal der Demut zwischen Riethüsli und St. Georgen in den letzten Monaten aus seiner Eindolung befreit und mit einem Naturerlebnispfad für die Bevölkerung erschlossen.

Robert Schmid, Präsident des städtischen Naturschutzvereins NVS, hat das Projekt mit einer grosszügigen Spende angestossen.

Wie sich der Bachlauf dereinst präsentieren soll, schildert Robert Schmid, Präsident des NVS (Naturschutzverein St. Gallen und Umgebung) in einem Interview mit dem Riethüsli-Magazin: «Ein Bach, der eingebettet ist in eine naturnahe Umgebung, mit vielen Sträuchern, Blumen, Gräsern, unzähligen Insekten, Vögeln usw. Ein Amphibientümpel, der mit Leben gefüllt ist. Nicht nur für die Augen, auch dem Gehör wird sich für aufmerksame Besucherinnen und Besucher eine grosse Vielfalt an Geräuschen eröffnen.»

Grosszügige Spende des NVS zum Jubiläumsjahr

Der NVS hat das Projekt mit einem Beitrag von 50’000 Franken angestossen. Umgesetzt wurde es von Kanton und Stadt St. Gallen mit Begleitung durch den NVS. Der Start wurde durch Einsprachen verzögert, diese konnten aber rechtzeitig beigelegt werden. So kann das Projekt rechtzeitig zum 50-Jahr-Jubiläum des NVS abgeschlossen werden. Am Sonntag, 6. September (und nicht wie ursprünglich geplant am 28. Juni) wird das erfolgreiche Projekt mit einem kleinen Quartier- und Volksfest eingeweiht.

Was bisher gemacht wurde

Die Bauarbeiten begannen am Montag, 12. August 2019, und dauerten rund drei Monate. Nach der Offenlegung verläuft der Weiherweidbach nun mäandrierend durch das Tal der Demut. Entlang des Bachlaufs heimische Ufer- und Einzelgehölze gepflanzt, die den Bachlauf beschatten. Gleichzeitig wurde der bisherige Tümpel neben dem GBS ausgebaggert, erweitert und neu bepflanzt. Bereits tummeln sich hier erste Wassertiere und ab und zu machen Wildenten hier einen Zwischenhalt

Projektleiter Daniel Schläpfer mit dem Landschaftsarchitekten Brunner und einem Mitarbeiter Baufirma Zimmermann.

Was noch fehlt

Noch ist das Projekt nicht ganz abgeschlossen. Derzeit werden die Uferbereiche mit Kleinstrukturen wie Ast- und Steinhaufen ökologisch aufgewertet, wie Daniel Schläpfer, Abteilungsleiter Wasserbau im Tiefbauamt der Stadt St. Gallen erklärt.

So wird der Bereich entlang des Bachlaufs als standortgerechter Hochstaudensaum bzw. Blumenwiese gestaltet. Gleichzeitig wird entlang der Strasse auf einem über hundert Meter langen Streifen die Entwicklung einer Magerwiese gefördert. Gleiches gilt für den westlichen Teil der ursprünglichen Landwirtschaftsfläche zwischen Bach und Demutstrasse.

Der Bereich zwischen Gewässerraum und Wald wird extensiv beweidet. Die weiteren Flächen werden wie bisher mittelintensiv als Naturwiese genutzt. Bewirtschaftet wird die Liegenschaft im Besitz der Politischen Gemeinde St.Gallen weiterhin vom Pächter Beat Inauen.

Es fehlte bisher noch der Anschluss des Trampelpfades an den Wanderweg im Falkenwald, damit das Naturparadies durchgängig passierbar ist. Das letzte kleine Teilstück im Wald wurde in den letzten nächsten Wochen durch den Forstbetrieb erstellt, so dass die Anlage nun offiziell für die Bevölkerung frei gegeben werden konnte.

Alle zogen am gleichen Strick

Daniel Schläpfer äussert sich positiv zur Mitarbeit des NVS, der das Projekt mit seinem Jubiläumsbeitrag angestossen hatte. «Der NVS hat das Projekt auch während der Realisierung stets aktiv begleitet. Bei den wöchentlich stattfindenden Bausitzungen war immer mindestens ein/e Vertreter/in des NVS anwesend. Man hat in dieser Realisierungsphase sehr stark gespürt, dass alle am selben Strick ziehen und dasselbe Ziel verfolgen, nämlich für Natur und Bevölkerung einen wertvollen Lebensraum zu schaffen.»

Naturerlebnisse vor der Haustüre

Robert Schmid verspricht sich nicht nur für die Natur und die Anliegen der Biodiversität einen grossen Nutzen, sondern auch für die Bevölkerung und beispielsweise für die Absolvierenden des GBS: «Ein Rundgang im renaturierten Gebiet ist geradezu ideal für einen kleinen Spaziergang, insbesondere für Familien mit kleinen Kindern. Im oberen Teil, in der Nähe der Tennisplätze, kann die Bachoffenlegung erlebt werden. Es bietet sich dort die Gelegenheit, am und im Bächlein zu spielen und die Natur mit Händen und Füssen zu erspüren. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Schülerinnen und Schüler der Berufsschule Riethüsli die kurze Mittagspause für ein wenig Bewegung in der Natur rege nutzen werden. Die sehr gute ÖV-Anbindung unterstützt die Nutzung des Naherholungsgebiets.»

Die Renaturierung im Überblick Plan DF

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