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3.03.2022

Stadtrat Buschor ist „erstaunt“ und „überrascht“, lenkt aber ein

Zentrumsentwicklung Riethüsli - Stadtrat nimmt Stellung zur Kritik an mangelnder Partizipation des Quartiers.

Am Neujahrsapéro wurde zum Teil harsche Kritik am Stadtrat geübt. Archivfoto: EG

Am Neujahrsapéro des Quartiervereins wurde die vom Stadtrat in Aussicht gestellte Partizipation bei der Zentrumsentwicklung unisono als ungenügend bemängelt. Der Vorstand des Quartiervereins präzsisierte darauf die Kritikpunkte in einem Brief an die Direktion Planung und Bau. Nun nimmt Stadtrat Markus Buschor in einem Schreiben persönlich Stellung. Darin zeigt er sich zwar erstaunt und überrascht, sichert nun aber volle Mitwirkung zu. Der Brief hier im Wortlaut.

Sehr geehrte Frau Bertoldo, sehr geehrter Vorstand

Wir beziehen uns auf Ihr Schreiben vom 15. Februar 2022 mit dem Anspruch nach mehr Mitwirkung  des Quartiers bei der Zentrumsentwicklung Riethüsli und nehmen zu den gestellten Fragen gerne wie folgt Stellung:

Aus früheren Gesprächen mit dem ehemaligen Präsidenten Hannes Kundert sowie dem Vorstand des Quartiervereins Riethüsli war die Stadt St.Gallen bisher der Meinung, dass eine zeitnahe Neugestaltung des Zentrums Riethüsli im Interesse der Bevölkerung des Quartiers und des Quartiervereins steht. Aus diesem Grund wurde das Projekt zur Zentrumsentwicklung stadtintern auch mit entsprechender Priorität vorangetrieben.

Aus ihrem Schreiben hat uns daher insbesondere das Anliegen erstaunt, dass die Realisierung eines neuen Zentrums in Frage gestellt wird, solange weitere Grossbaustellen im Quartier laufen. Wir können in dieser Hinsicht aber auch ihre Bedenken nachvollziehen, dass mehrere parallele Baustellen zu einer Mehrbelastung für das gesamte Quartier führen.

„Mitspracherecht ist wichtig“

Selbstverständlich ist es der Stadt St.Gallen wichtig, der Quartierbevölkerung bei der Entwicklung ihres neuen Zentrums ein Mitspracherecht zu gewähren. Aus diesem Grund wollte die Stadt ursprünglich an der Hauptversammlung vom 16. September 2021 der Quartierbevölkerung das geplante Vorgehen mit dem Projekt- und Investorenwettbewerb vorstellen. Bei der Kontaktaufnahme mit dem damaligen Präsidenten Hannes Kundert wurde uns jedoch mitgeteilt, dass die Hauptversammlung mit Traktanden schon sehr voll ist und der Vorstand des Quartiervereins Riethüsli eine Vorabinformation über das Vorgehen wünscht, was folglich erst am 3. November 2021 geschehen konnte. Dabei wurde dem Vorstand das Vorgehen mit dem Projekt- und Investorenwettbewerb vorgestellt und die Partizipation mit dem Einsitz in der Jury angeboten.

Dieses Vorgehen war mit dem Vorstand des Quartiervereins somit abgestimmt – und es überrascht uns daher, dass nach dem Neujahrsapéro vom 14. Januar 2022 und damit der Information der Quartierbevölkerung nun auch der Vorstand des Quartiervereins Kritik am weiteren Vorgehen übt.

Workshop geplant

Die Stadt St.Gallen nimmt die vorgebrachten Anliegen jedoch sehr ernst und plant als nächsten Schritt im Zusammenhang mit der Zentrumsentwicklung Riethüsli einen gemeinsamen Workshop mit der gesamten Quartierbevölkerung. An diesem Anlass sollen auch die Themen wie Erhalt der bisherigen Liegenschaften, Umgang mit bestehenden Geschäften oder die Erstellung einer behindertengerechten Verbindung zwischen Bushaltestelle und Bahnhof der Appenzeller Bahnen besprochen werden.

Wir hoffen, dass dieser Workshop auch im Sinne des Quartiervereins Riethüsli ist und sind davon überzeugt, dass damit die Mitsprache bestmöglich gewährleistet ist. Gerne werden wir den Quartierverein frühzeitig über den geplanten Rahmen des Workshops informieren, damit die Quartierbevölkerung via Newsletter und weitere geeignete Kanäle auf den Workshop aufmerksam gemacht und zur Teilnahme eingeladen werden kann. Wir freuen uns bereits heute auf interessante Diskussionen und eine rege Teilnahme aus dem Quartier.

Freundlichst

Markus Buschor Stadtrat 

Hier das Schreiben im Original PDF

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