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14.12.2022

«Die Herausforderungen haben uns als Team gestärkt»

Aus familiären Gründen verlässt Barbara Flury unser Quartier und zieht in ihre Jugendheimat zurück.

Abschied von der Schule Riethüsli: Barbara Flury. Foto: Erich Gmünder

Barbara Flury tritt per Ende des Semesters als Schulleiterin der Schule Riethüsli zurück. Die Teufnerin trat das Amt 2020, mitten in der Pandemie, als Nachfolgerin des langjährigen Schulleiters Oskar Sturzenegger an.

Was waren ihre Beweggründe und wie geht es in der Schule Riethüsli ohne sie weiter? Barbara Flury gab Auskunft.

Die Fragen stellte Erich Gmünder

Kurz vor den Herbstferien haben Sie überraschend Ihren Rücktritt als Schulleiterin der Schule Riethüsli angekündigt und mitgeteilt, dass Sie in Ihrer Jugendheimat eine neue Stelle antreten. Was hat Sie dazu bewogen?

Barbara Flury: Ich habe seit längerer Zeit einen Partner in der Innerschweiz. Wir sind im gleichen Dorf, sogar im gleichen Quartier in Stans NW aufgewachsen. Jedes zweite Wochenende war ich somit in der Innerschweiz. Dies ermöglichte mir auch, mich vermehrt um meine Mutter zu kümmern. Nachdem mein jüngster Sohn vor einem Jahr definitiv auszog, entschied ich mich, als Wochenaufenthalterin die kleine Einliegerwohnung zu übernehmen und das Haus zu vermieten.

Es war dann auch meine Mutter, die mir in den letzten Sommerferien von der freigewordenen Stelle des Kantons Nidwalden im Bereich Sonderpädagogik erzählte. Diese Stelle weckte aus verschiedenen Gründen mein Interesse und ich setzte mich damit auseinander.

Wie wurde diese Ankündigung aufgenommen?

Mit Bedauern, aber auch viel Verständnis

Ihr Engagement läuft mit Ende des Wintersemesters aus – in so kurzer Zeit kann vermutlich die Nachfolge nicht geregelt werden. Wie geht es für die Schule Riethüsli weiter?

Es wurden gute Bewerbungen eingereicht und aktuell finden die Bewerbungsgespräche statt. Die Bereichsleitung geht davon aus, dass eine Nachfolge zeitnah gewählt werden kann. Wann diese Person starten kann, ist im Moment noch unklar. Martina Künzli, aktuell stellvertretende Schulleiterin, wird die wichtigsten Aufgaben der Schulleitung übernehmen, bis die neue Person starten kann.

Ihre Amtszeit fällt mit zweieinhalb Jahren relativ kurz aus. Was konnten Sie in dieser Zeit bewegen?

Ein grosser Fokus war die Umsetzung und Implementierung der bilanzierenden Beurteilung, neu mit nur noch einem Jahreszeugnis. Ein weiterer Meilenstein war das Räumen vom Nest 1 und der Umzug ins Nest 2.

Stichwort Corona: Wie fällt hier Ihre Bilanz für die Schule Riethüsli aus?

Das war eine sehr herausfordernde Zeit und ich erlebte diese in zwei Phasen.

Zuerst ging es um den jeweiligen persönlichen Umgang mit dem Virus, versus den offiziellen Umgang mit den sich ständig ändernden Vorgaben. In der zweiten Phase kämpften wir mit Lehrpersonen-Ausfällen und wir konnten den Unterricht kaum mehr abdecken.

Ich finde, es hat die Schule Riethüsli mit dem schneeballartigen Ausbruch im September vor einem Jahr hart getroffen. Das Riethüsli-Team ist während dieser Zeit gut zusammengestanden, die Vorgaben und Abläufe wurden immer eingehalten und auch während den vielen Ausfällen hat man sich unterstützt, wo es nur ging. Ich habe auch die Zusammenarbeit und Unterstützung des ELFO-(Elternforum)Vorstandes gespürt und sehr geschätzt.

Insgesamt hat uns Corona gestärkt, als Team, aber auch in der Zusammenarbeit mit dem Elfo.

Stichwort Baustelle: Die Schule musste nach den Sommerferien enger zusammenrücken, danach folgte die immissionsreiche Zeit des Abbruchs. Wie haben die Lehrpersonen und Angestellten, aber auch die Schüler diese anspruchsvolle Phase mit der riesigen Baustelle vor den Fenstern bewältigt?

Lehrpersonen und Schülerinnen/Schüler haben gelernt, mit der Baustelle zu leben. Es ist doch spannend, eine Pole-Position beim Ausblick auf eine Grossbaustelle zu haben! Das Thema ist im Unterricht präsent. Für selbstständiges Arbeiten und Konzentration hat es in jedem Klassenzimmer für jedes Kind einen Pamir. Die Lehrpersonen haben gelernt, ihre Schulzimmer mit anderen zu teilen. Bei anstehenden Raumfragen werden Lösungen gesucht und nie die Problematik diskutiert.

Die Stimmung im Kollegium erachte ich als sehr gut, man ist sich viel näher (alle unter einem Dach). Spontanes ins Zimmer schauen bei der Kollegin ist viel einfacher möglich, das Lehrerzimmer ist viel belebter, insgesamt positiv! Etwas abseits fühlen sich unsere drei Kindergärten an. Das ist einerseits schade, andererseits sind die Kindergärten nunmal dezentral.

Stichwort Ukraine-Krieg: Wie läuft die Integration der Kinder der schutzsuchenden Familien?

Aus meiner Sicht läuft es sehr gut. Mit Dani Müller haben wir eine höchst erfahrene Fachfrau für die Beschulung und Integration von fremdsprachigen Kindern an Bord. Sie versteht es, die Kinder auch kulturell dort abzuholen, wo sie stehen. Dani Müller ist deren Begleitung, ob direkt bei ihr im Gruppenunterricht oder wenn die Kinder in ihrer Stammklasse sind.

Was nehmen Sie als persönliche Highlights mit auf den Weg in die Innerschweiz mit?

Die konstruktive und unterstützende Zusammenarbeit mit den Menschen in und um die Schule Riethüsli. Eingeschlossen sind hier die Lehrpersonen, alle Mitarbeitenden der Schule wie auch Hauswartung und Tagesbetreuung, die Verantwortlichen vom Neubau, Elfo und Quartierverein.

Nun sind Sie noch gut sechs Wochen im Amt. Was wartet da noch auf Sie resp. was haben Sie sich für die verbleibende Zeit vorgenommen?

Ich bin bereits dran, das Team sowie Martina Künzli (SL-Stv.) möglichst gut auf die vermutliche halbjährige Schulleitungsvakanz vorzubereiten. Dies beinhaltet vor allem, keine aufgeschobenen Arbeiten liegen zu lassen.

Schulhaus-Neubau: Bereits ist die Grundsteinlegung in Sicht

Der Abbruch schreitet voran, die besonders hartnäckigen Zivilschutzbauten und deren immissionsreiche Beseitigung steht kurz vor dem Abschluss. Bereits begonnen hat der Abtrag des Schulhaushügels, bis unter das Niveau der Teufener Strasse. Ende Februar 2023 dürfte – je nach Verlauf des Winters – mutmasslich die tiefste Stelle der Baugrube erreicht sein.

Das soll mit ei­ner offiziellen Grundsteinlegung für das neue Schulhaus gefeiert werden. Laut Schulleiterin Barbara Flury gibt es zwei mögliche Daten: Entweder der 29. März oder der 27. April. Definitiv entschieden wird im Februar. Die Grundsteinlegung wird als gut einstündige Zeremonie geplant, soll tagsüber stattfinden und zusammen mit den Kindern gestaltet werden.        

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